Blutspende – Werden Sie zum Lebensretter!

Am 14. Juni 2019 war der weltweite Tag der Blutspenden. Damit soll auf die Bedeutung der Blutspende und das damit verbundene soziale Engagement von Blutspendern weltweit aufmerksam gemacht werden. Vor 15 Jahren wurde dieser Tag erstmals von der Weltgesundheitsorganisation WHO und der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften ins Leben gerufen.

Aufgrund der medizinischen Technik kann Blut immer besser verwertet und gezielter eingesetzt werden. Da es erstaunlicherweise nicht künstlich hergestellt werden kann, wird sehr viel Blut benötigt. Mit einer Blutspende können Sie somit auf einfachste Art und Weise zum mehrfachen Lebensretter werden.

Unseren heutigen Blog widmen wir diesem wichtigen und lebensrettenden Thema. Erfahren Sie mehr über die Einsatzgebiete von Blutspenden und die Voraussetzungen, die Blutspender erfüllen müssen.

Blutspende - Warum?

Blut ist das wichtigste Transportmittel in unserem Körper. Wenn etwas mit dem Blut nicht stimmt oder zu wenig vorhanden ist, kann dies oft Lebensgefahr bedeuten.

Blutspenden retten Leben. Der Bedarf ist hoch! Dies liegt in erster Linie an dem medizinischen Fortschritt, der es möglich macht, Blutkonserven besser zu verwerten und einzusetzen. Viele Operationen, Transplantationen und Behandlungen mit bösartigen Tumoren sind nur dank moderner Transfusionsmedizin möglich geworden.

Statistisch gesehen wird das meiste Blut inzwischen zur Behandlung von Krebspatienten benötigt. Es folgen Erkrankungen des Herzens, Magen- und Darmkrankheiten, Sport- und Verkehrsunfälle. Bei schweren Unfällen kann es vorkommen, dass wegen bestimmter innerer Verletzungen mindestens zehn Blutkonserven pro Unfallopfer benötigt werden.

Aus dem gespendeten Blut können drei Blutpräparate gewonnen werden, die in den folgenden Abschnitten vorgestellt werden.

Blutpräparat: Erythrozytenkonzentrat (klassische Blutkonserve)

Rote Blutkörperchen (Erythrozyten) transportieren den Sauerstoff von der Lunge zu den Köperzellen und Kohlendioxid zurück zur Lunge. Sie enthalten den roten Blutfarbstoff Hämoglobin. Erythrozytenkonzentrate werden, z. B. bei plötzlichem Blutverlust nach einem Unfall, im Rahmen von Operationen oder bei Blutarmut eingesetzt.

Blutpräparat: Plasmapräparat

Blutplasma ist die Blutflüssigkeit. Das Blutplasma macht etwa 55 Prozent des Blutes aus. Es besteht zu 90 Prozent aus Wasser, die restlichen zehn Prozent enthalten Nährstoffe sowie Faktoren für die Blutgerinnung und die Infektionsabwehr.

Die Nährstoffbausteine (Traubenzucker und Aminosäuren), die in den Zellen als Energielieferant und Aufbaustoff dienen,  werden mit dem Blutplasma zu allen Körperzellen transportiert. Auch Mineralien, Vitamine und Hormone werden mittels des Plasmas im Körper verteilt. Im Blutplasma wird auch ein großer Teil der im Körper entstehenden Stoffwechselendprodukte, wie z. B. Kohlenstoffdioxid, zu den Ausscheidungsorganen gebracht und ausgeschieden. Blutplasma ist außerdem für den Wärmetransport innerhalb des Körpers zuständig.

Blutplasma wird eingesetzt, wenn jemand plötzlich viel Blut verloren hat, an starken Verbrennungen oder einer Vergiftung leidet. Bei Patienten mit geschwächter Immunabwehr wird ebenfalls mit der Zufuhr von Blutplasma gearbeitet. Mit Hilfe des Plasmas kann der Körper Infektionen abwehren. Aber auch Menschen mit Blutgerinnungsstörungen werden mit Präparaten auf Basis von Blutplasma behandelt.

Blutpräparat: Thrombozytenpräparat (Blutplättchen)

Blutplättchen sind für die Blutgerinnung lebenswichtig und bilden die Grundlage für die Wundheilung. Über eine Billion kleinster Blutzellen zirkulieren im Blutkreislauf. Sie werden nach sieben bis zwölf Tagen durch körpereigene neue Blutzellen ersetzt.

Thrombozytenpräparate werden häufig während einer Chemotherapie bei Krebserkrankungen eingesetzt.

Gesundheitliche Voraussetzungen für eine Blutspende

Die Sicherheit für Blutspender und Blutempfänger hat die oberste Priorität. Daher können viele nur schwer einsehen, warum einerseits dringend zur Blutspende aufgerufen wird und andererseits nicht jeder Spender zugelassen wird. Potenielle Spender können temporär oder dauerhaft von einer Blutspende ausgeschlossen werden.

Dies hat wichtige Gründe. Aus einer Blutspende werden lebensrettende Medikamente gewonnen. Kleinste Krankheitskeime können für das geschwächte Immunsystem eines Empfängers tödlich sein. Die Verträglichkeit für einen potenziellen Empfänger muss sichergestellt werden.

Das gespendete Blut wird direkt nach der Spende auf Infektionskrankheiten, wie Hepatitis, Syphilis und HIV untersucht. Sollten hier Befunde festgestellt werden, wird der Spender umgehend persönlich benachrichtigt.

Blutspender haben durch regelmäßige Blutspenden auch immer eine Kontrolle der eigenen Gesundheit.

Allgemeine Voraussetzungen für eine Blutspende

Alter, Geschlecht und Häufigkeit

Potentielle Spender müssen mindestens 18 Jahre alt sein. Erstspender sollten höchstens 60 Jahre alt sein. Wer in seinem Leben regelmäßig Blut gespendet hat, kann bis zum 68. Lebensjahr Blut spenden.

Nach einer Blutspende muss der Körper genügend Zeit haben, den Blutverlust komplett wieder auszugleichen. Daher dürfen Frauen viermal und Männer sechsmal innerhalb von 12 Monaten Blut spenden.

Zwischen den Blutspenden muss ein Zeitraum von mindestens acht Wochen liegen. Diese Dauer wird benötigt, damit der Eisenverlust durch den Körper ausgeglichen werden kann.

Gesundheitliche Tagesform

Am Tag der Blutspende sollten Sie sich gut fühlen und frei von Infektionen sein.

Temporärer Ausschluss

Folgende Gründe führen dazu, dass Sie für eine begrenzte Zeit keine Blutspenden vornehmen dürfen:

  • bei Frauen: während der Schwangerschaft bis 6 Monate nach der Entbindung.
  • Impfungen für Auslandsreisen.
  • Auslandsreisen in Malariagebiete oder in Länder mit erhöhtem Infektionsrisiko (z. B. Hepatitis, HIV).
  • Operationen und größere Eingriffen, die bevorstehen oder nur wenige Monate vor der geplanten Blutspende erfolgt sind.
  • Größere Zahnarztbehandlungen.
  • Regelmäßige Einnahme von Medikamenten.
  • Empfangen einer Bluttransfusion.
  • Nach Akupunktur-Behandlungen, Piercings und Tätowierungen besteht ein Ausschluss von mindestens vier Monaten, um Infektionen ganz sicher auszuschließen.

Die genaue Dauer des Ausschlusses sollten Sie mit einem Arzt besprechen, da sie sehr unterschiedlich sein kann.

Dauerhafter Ausschluss

Folgende Gründe führen dazu, dass Sie keine Blutspende abgeben können:

  • Erkrankung an schweren Infektionskrankheiten, z. B. Hepatitis, HIV.
  • Erkrankung an Malaria.
  • Wenn Sie in Malariagegenden geboren oder aufgewachsen sind.
  • Drogensucht.
  • Krebsleiden.
  • Erkrankung an Epilepsie.
  • Erkrankung an verschiedenen Schilddrüsen-Krankheitsbildern, ggf. auch nur Teilausschluss.

Bereiten Sie sich vor!

Um Ihren Körper auf die Blutspende vorzubereiten, sind folgende Punkte beachten:

  • Am Tag der Blutspende: viel trinken – möglichst Wasser.
  • Spenden Sie nicht mit leerem Magen.
  • Verzichten Sie möglichst vier Stunden vor der Blutspende auf Zigaretten, da dies Einfluss auf die Qualität der Blutkonserve hat.
  • Einen Tag vor der Blutspende: keine übermäßig fetthaltige Speisen, da dies Einfluss auf die Qualität des Plasmas hat.
  • Vor und nach der Blutspende sollten Sie auf sportliche Aktivitäten verzichten.
  • Bringen Sie Ihren Ausweis zu dem Blutspende-Termin mit. Aus gesetzlichen Gründen müssen Sie sich ausweisen.

Ablauf eines Blutspende-Termins

Für die Blutspende benötigen Sie ungefähr eine Stunde Zeit.

Bei der Anmeldung erhalten Sie einen medizinischen Fragebogen. Dieser enthält wichtige Fragen zu Ihrer Person und Ihrer Gesundheit.

Anschließend wird der Hämoglobinwert Ihres Blutes bestimmt. Bei Erstspendern werden zusätzlich noch Blutgruppe und Rhesusfaktor ermittelt.

In einer kleinen ärztlichen Untersuchung werden Blutdruck und Temperatur gemessen sowie Ihre Kreislauffunktionen überprüft. Darüber hinaus bespricht der Arzt mit Ihnen den ausgefüllten Fragebogen.

Erst wenn der Arzt das OK gibt, kann die Spende  von ca. 500 ml Blut erfolgen. Dieser Vorgang dauert ca. 10 Minuten.

Nach der Blutspende liegen Sie noch weitere 10 Minuten, in denen Sie sich entspannen können. Der anschließende Imbiss soll Sie weiter stärken. Achten Sie darauf, dass Sie nicht nur vor einer Blutspende viel trinken, sondern auch danach auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten!

Was passiert mit der Spende?

Nach dem Blutspende-Termin werden die Spenden in die speziellen Produktions- und Logistikzentren gebracht. Dort werden die Blutspenden weiterverarbeitet. Die Blutkonserven werden zentrifugiert und in ihre Blutbestandteile (Erythrozyten, Thrombozyten und Plasma) aufgeteilt. So entstehen die speziellen Präparate.

Am Blutspende-Termin werden außerdem von jedem Spender Kontrollröhrchen entnommen. Die Röhrchen werden genauer untersucht. Im ersten Schritt werden die Blutgruppe und der Rhesusfaktor bestimmt. Danach wird das Blut auf verschiedene Infektionskrankheiten untersucht. Dies geschieht mit Hilfe von Antikörper- und Virusdirektnachweis-Tests. Viren bzw. virenspezifische Antikörper sind im Blut nachweisbar, allerdings oft erst mehrere Wochen nach einer Infektion.

Aus diesem Grund ist es wichtig, den Fragebogen vor der Blutspende wahrheitsgemäß zum Schutz aller auszufüllen.

Bis zur Verwendung im Krankenhaus oder in einer Arztpraxis werden die einzelnen Blutpräparate in den Instituten des Blutspendedienstes gelagert.

Übrigens…

Der 14. Juni wurde nicht ohne Grund als Welt-Blutspender-Tag gewählt. Am 14. Juni 1868 wurde Karl Landsteiner geboren. Er war der Entdecker der verschiedenen Blutgruppen und stellte 1901 fest, dass die Blutübertragung von unterschiedlichen Blutgruppen zu einer Verklumpung des Blutes führen kann. Für diese wissenschaftliche Entdeckung erhielt er im Jahr 1930 den Nobelpreis für Medizin und Physiologie.

Waren Sie schon einmal bei einer Blutspende? Wir hoffen zwar, dass wir selbst nie in die Verlegenheit kommen, auf eine Blutkonserve angewiesen zu sein, aber wir wäre froh, wenn da eine wäre, die uns dann das Leben rettet!

Über die Seite des DRKs finden Sie die nächsten Termine in Ihrer Umgebung. Werden Sie zum Lebensretter!