
Veröffentlicht am 3.2.2020
Leidest du an Hautproblemen, Müdigkeit, Schlafstörungen oder Verspannungen? Hast du mal Ursachenforschung betrieben? Hast du dabei auch mal die Übersäuerung deines Körpers in Betracht gezogen? Eine Übersäuerung hat größeren Einfluss auf deinen Körper und dein Wohlbefinden, als du vermutest. Die Ursachen und Folgen eines im Ungleichgewicht befindlichen Säure-Basen-Haushalts sind vielfältig. Viele Symptome können auch aus anderen Gründen auftreten. Daher wirst du sie meist nicht unmittelbar mit einer Übersäuerung in Verbindung bringen.
In diesem Blog beschäftigen wir uns mit dem Säure-Basen-Haushalt und den Ernährungsgewohnheiten, die ihn maßgeblich beeinflussen – sowohl positiv als auch negativ. Wir informieren dich über die Auswirkungen auf den Stoffwechsel und den Einfluss auf eine gewünschte Gewichtsreduktion.
Definition Säure-Basen-Haushalt
Der Säure-Basen-Haushalt ist eines der wichtigsten Regulationssysteme deines Organismus. Ein komplexes System von Regelmechanismen und Puffersystemen sorgt dafür, dass das Verhältnis von Säuren und Basen in einem gesunden Gleichgewicht gehalten wird.
Säuren und Basen werden zu einem großen Teil über die Nahrung aufgenommen, entstehen aber vor allem als Zwischen- oder Endprodukte der Stoffwechselarbeit, zum Beispiel durch Umbauarbeiten nach körperlicher Anstrengung oder Stress. Auch äußere Einflüsse haben dadurch einen großen Effekt auf den Säure-Basen-Haushalt.
Der Grad der Übersäuerung wird in pH gemessen. Im gesunden Blut liegt der pH-Wert zwischen 7.35 und 7.45 – dieser kann nur durch eine Blutentnahme bestimmt werden. Ist das Gleichgewicht im Blut gestört, befindet sich der Mensch in einem lebensbedrohlichen Zustand.
Im übrigen Körper lässt sich der pH-Wert über einen Urin-Streifen ermitteln. Liegt der Wert im Urin unter 7, weist das auf eine Übersäuerung hin.
Aufgaben des Säure-Basen-Haushalts
Die wichtigste Aufgabe des Säure-Basen-Haushalts ist, ein stabiles Milieu im Körper für die lebenswichtigen biochemischen Stoffwechselvorgänge zu gewährleisten, damit diese ungestört und zuverlässig ablaufen können.
Das Blut transportiert Sauerstoff zu den Zellen und Kohlendioxid aus den Zellen, das über die Lunge ausgeatmet wird. Damit dieser Vorgang reibungslos funktioniert, muss der pH-Wert in engen Grenzen stabil bleiben. Auch die Enzyme, die für die lebenswichtigen Stoffwechselvorgänge zuständig sind, können nur bei bestimmten, stabilen pH-Werten ihre Arbeit verrichten.
Ort des Säure-Basen-Haushalts
Die wesentlichen Funktionen des Säure-Basen-Haushalts finden im Blut und in den Geweben, vor allem im Bindegewebe, statt.
Im Blut sorgt ein fein abgestimmtes Blutpuffersystem für das Gleichgewicht. Funktionsfähiges Blut ist eine wichtige Voraussetzung fürs Leben.
In den Geweben werden überschüssige Säuren, denen Basen im Überschuss selten vorhanden sind, an verschiedene Stoffe gebunden und somit entgiftet, sodass sie die gesunden körperlichen Vorgänge nicht stören.
Nieren, Leber, Lungen und auch der Magen tragen maßgeblich zur Aufrechterhaltung des optimalen Säure-Basen-Verhältnisses bei. Über die Menge der produzierten Säuren und Basen reguliert der Magen vorübergehend Ungleichgewichte, während das Bindegewebe bei schnell ansteigenden Säurewerten als Puffer wirkt.
Ursachen der Übersäuerung
Die Ursachen der Übersäuerung sind zahlreich und hängen meist mit der Lebensführung zusammen.
- Zu viele säureproduzierende Lebensmittel, etwa Fleisch, Wurst oder Käse
- Unterfunktion der Entgiftungsorgane wie Leber, Niere, Darm, Lunge oder Haut
- Erkrankungen der Verdauungsorgane, etwa Entzündungen von Magen, Leber oder Bauchspeicheldrüse
- Zu viel Sport
- Falsches Essverhalten, zum Beispiel schlechtes Kauen oder hastiges Essen
- Stress und Schlafmangel
- Zu viele Genussmittel wie Süßwaren, Kaffee oder Alkohol
- Viele Medikamente
Folgen der Übersäuerung
Eine Überversorgung mit Säuren ist bei vielen Menschen vorhanden. Die Anzeichen sind vielfältig und umfassen:
- Unwohlsein
Gereiztheit - Magenbeschwerden
- Abgeschlagenheit und Müdigkeit
- Hautprobleme
- Erhöhte Entzündungs- und Allergiebereitschaft
- Schlafstörungen
- Kopfschmerzen
- Muskelkrämpfe
- Verspannungen
- Bindegewebsschwäche
Das Problem bei der Diagnosestellung ist, dass all diese Symptome auch Ausdruck anderer gesundheitlicher Störungen sein können, weshalb sie nicht sofort mit einer Übersäuerung in Verbindung gebracht werden.
Ernährung und Säure-Basen-Haushalt
Für die Säurebildung eines Nahrungsmittels ist vor allem dessen Eiweißgehalt entscheidend. Tierisches Eiweiß wirkt dabei besonders säurebildend. Es gibt aber auch andere Lebensmittel, die während der Verdauung Säuren freisetzen, die vom Körper nicht abgebaut werden können.
Frisches Obst und Gemüse wirkt im Körper nahezu immer basenbildend. Mit wenigen Ausnahmen, wie Spargel, Rosenkohl und Artischocken, bestimmen der Mineraliengehalt – insbesondere Kalium, Kalzium, Natrium, Magnesium und Eisen – sowie dessen basische Wirkung.
Da Obst und Gemüse nur wenig säurebildendes Eiweiß enthalten, kommt die basenbildende Wirkung der Mineralstoffe voll zur Geltung. Sie füllen die Basendepots des Körpers und unterstützen gesunde Stoffwechselvorgänge.
Einfluss auf die Gewichtsreduktion
Eine Übersäuerung beeinflusst den Stoffwechsel. Eine dauerhafte Übersäuerung führt dazu, dass die Grundsubstanz, der Raum zwischen den Kapillargefäßen und den Zellen, von flüssigem in einen gelartigen Zustand übergeht. Dadurch wird der Stoffwechsel blockiert, und Schlacken sowie Wasser werden in der Grundsubstanz und in den Fettzellen eingelagert, was zu einer Vergrößerung der Fettzellen führt.
Eine ausgewogene Mineralstoffmischung kann eine Übersäuerung entgegenwirken und überschüssiges Wasser ausscheiden. Dies kann zu einer Gewichtsreduktion von zwei bis sechs Kilogramm führen.
Biologische Lebensmittel
Untersuchungen haben gezeigt, dass der Mineralstoff- und Vitamingehalt in pflanzlichen Lebensmitteln abnimmt, was auf Massentierhaltung und lange Lieferwege zurückzuführen ist. Da Mineralstoffe für die basische Wirkung entscheidend sind, beeinflusst dies den Säure-Basen-Haushalt der Nahrung.
Obst und Gemüse aus biologischem und regionalem Anbau enthalten deutlich mehr Vitalstoffe und werden daher sehr empfohlen.
Übersäuerung kann durch eine Umstellung der Ernährungs- und Lebensgewohnheiten deutlich reduziert werden. Hast du Fragen? Sprich uns an! Wir helfen dir gerne!