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[Stress-Serie #3] Die wichtigste Strategie gegen Stress

[Stress-Serie #3] Die wichtigste Strategie gegen Stress

Veröffentlicht am 14.2.2023

Nach den ersten zwei, eher die Hintergründe beleuchtenden Artikeln zum Thema Stress (Leidest du unter Stress? / Ist der Stress „nur eingebildet“?), geht es heute darum, was du nach der „Diagnose“ für dich selber tun kannst – um Stress in deinem Leben zu bekämpfen.

Dauerhafter Stress verändert deinen gesamten Hormonhaushalt und das Zusammenspiel der Organsysteme. Zu den ohnehin unangenehmen psychischen Folgen von Stress kommen somit oftmals auch körperliche Symptome. Diese sind ein Warnsignal, dass du etwas ändern, also einen Gang zurückschalten musst. Wenn du dich häufig überfordert, gehetzt, ausgebrannt, schlapp und antriebslos fühlst, ist es definitiv an der Zeit zu handeln. Sonst wird dein Körper für dich die Notbremse ziehen!

Vorab möchte ich mich entschuldigen, falls dir einige Passagen des heutigen Posts zu esoterisch erscheinen. Ignoriere mein New-Age-Hippie-Geschwafel und ziehe nur die für dich tauglichen Praxistipps daraus.

Jeder ist anders

Genau wie bei Sport und Ernährung gilt: Jeder ist anders und hat individuelle Bedürfnisse! Deswegen kann ich dir nur einige Anregungen geben, basierend auf dem, was für mich funktioniert – auch wenn das immer ein Work in Progress ist. Da Stress häufig externen Ursprungs ist und sich die Stressquelle nicht immer sofort eliminieren lässt, müssen wir lernen, ihn zu managen. In kommenden Artikeln erhältst du weitere Praxistipps, doch heute starten wir mit der wichtigsten Strategie.

Schritt 1: Mach eine Bestandsaufnahme

Die Nummer-1-Ausrede, warum sich Menschen weder um ihre Ernährung kümmern noch Sport treiben, lautet: Ich würde ja, aber ich hab keine Zeit.

Vielleicht denkst du das auch manchmal. Aber woher weißt du das eigentlich genau? Studien zufolge unterschätzen fast alle Menschen signifikant die Nahrungsmenge, die sie täglich zu sich nehmen – selbst wenn sie sich größte Mühe geben, sie genau zu schätzen. Keine Zeit zu haben, bedeutet Stress. Vielleicht unterschätzen wir – analog zur konsumierten Nahrung – auch die Zeit, die uns täglich zur Verfügung steht.

Schreibe dir einige Tage lang stichpunktartig auf, wie du deine Zeit verbringst – sei es in deinem Smartphone, einem kleinen Notizbuch oder wie auch immer es für dich funktioniert –, und schaue es dir kritisch an. Wer Zeit für einen Game-of-Thrones-Marathon oder stundenlange Pflege des Facebook-Profils findet, kann auch Sport treiben. Statt eines wahrgenommenen Zeitmangels ist es oft eine Frage der Prioritäten, die du jederzeit ändern kannst.

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Schritt 2: „Entmülle“ dein Leben!

It’s not the daily increase, but the daily decrease. Hack away at the unessential. – Bruce Lee

Viele Tipps, wie man mental mit Stress umgehen oder sich besser organisieren kann, gibt es zuhauf. Doch oft greifen diese Strategien zu kurz, weil sie die Stressfaktoren als unveränderlich ansehen und nur versuchen, besser mit ihnen umzugehen.

Stress durch Überlastung

Oft entsteht Stress, weil wir uns zu viel aufbürden – und am Ende unter der Last von Aufgaben zusammenbrechen, die alle natürlich perfekt erledigt werden müssen, egal wie gut organisiert wir sind.

Deshalb ist es sinnvoll, nach überflüssigen Dingen in deinem Leben Ausschau zu halten und sie zu eliminieren, wenn sie dich mehr belasten als nützen. Dafür ist es wichtig, deine Prioritäten zu überprüfen oder überhaupt festzulegen.

Wo willst du hin? Was sind deine Ziele? Was ist dir wirklich wichtig im Leben? Viele haben sich darüber noch nie wirklich Gedanken gemacht. Du steigst normalerweise nicht planlos in dein Auto – du weißt, wohin die Reise gehen soll und wählst die beste Strecke.

Wir haben nur begrenzte Zeit. Nicht bis zum Feierabend, nicht bis 24 Stunden des heutigen Tages vergehen oder bis die nächste Arbeitswoche beginnt – sondern uns steht endlich nur die Zeit zur Verfügung, die uns täglich geschenkt wird. Das Leben ist endlich und wird ein Ende haben. Warum also nicht so viel Zeit miteinander verbringen, wie du es möchtest, um die Dinge zu erreichen, die dir wirklich wichtig sind? Statt dich permanent in ein stressiges Hamsterrad zu begeben, solltest du dein Leben bewusst gestalten.

Vielleicht sagst du: „Aber ich habe einen Job, muss die Miete zahlen, habe Familie.“ Sicher, das sind starke Argumente. Doch manchmal sind das auch Ausreden, um sich nicht mit unbequemen Fragen auseinanderzusetzen. Es gibt Grauzonen und Kompromisse, mit denen es dir letztlich besser gehen kann. Veränderung ist beängstigend, das ist normal. Wenn du in einer Nische lebst, in der du überleben kannst, mag das genug erscheinen – schließlich ist Überleben ein starker Antrieb. Aber du willst mehr als nur überleben.

Stell dir vor, du hättest ein Bankkonto, auf das dir jeden Morgen 86.400 Euro gutgeschrieben würden – nur dass du daran nichts ansparen könntest. Jeden Tag um Mitternacht wird dein restliches Guthaben gelöscht und es geht von vorne los. Was würdest du tun? Jeden Cent abheben und ausgeben natürlich! Dieses Konto nennt sich ‚Zeit‘: Jeden Morgen erhältst du 86.400 Sekunden, die du nicht ansparen oder überziehen kannst. Täglich beginnt ein neues, volles Konto, während jede Nacht das Nicht-genutzte verfällt. Wenn du die Zeit nicht sinnvoll nutzt, ist das dein Verlust. Lebe in der Gegenwart deines täglichen Guthabens und mach etwas Sinnvolles aus deiner Zeit – denn die Uhr läuft. – Marc Levy

Abgesehen von deinen großen, langfristigen Zielen: Was würdest du mit deiner Zeit anfangen, wenn du noch einen Monat, eine Woche oder 24 Stunden zu leben hättest? Die Antworten auf diese Fragen können dir helfen, deine Prioritäten zu erkennen. Sobald du deine Prioritäten kennst, kannst du überflüssige Dinge aus deinem Leben streichen, die dir mehr Stress als Nutzen bringen.

Nimm dir ein leeres Blatt und einen Stift und gönne dir fünf Minuten Zeit, um über deine Ziele nachzudenken – dein zukünftiges, weniger gestresstes Ich wird es dir danken.

Title photo courtesy of Jareed (Creative Commons License)

Clock photo courtesy of Arjan Richter (Creative Commons License)

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