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[Stress-Serie #1] Leidest du unter STRESS?

[Stress-Serie #1] Leidest du unter STRESS?

Veröffentlicht am 14.2.2023

Leidest du unter Stress?

Stress ist eine Nebenwirkung unseres modernen Daseins. Wir leben in der Höher-Schneller-Weiter Gesellschaft. Es gibt bestimmte Ideale, und uns wird jeden Tag suggeriert, dass wir uns für deren Erfüllung optimieren sollen. Tolle Bildung, toller Job, tolle Karriere, toller Haarschnitt, tolle Kleidung, tolle Haut, tolle Figur, tolle Familie, tolle Kinder, tolles Haus, tolliger Urlaub, tolles Auto – und von nichts kommt ja nichts.

Zwei Beobachtungen:

  • Die meisten begreifen Zeit als ein wertvolles Gut
  • Gestresst sein bedeutet, am Erfolg zu arbeiten – und ist ein Statussymbol

Die “bestechende” Logik dahinter: Wer nicht im Stress ist, strengt sich nicht an. Wer sich nicht anstrengt, fällt zurück. Zeit hat verplant zu sein.

Ich bin mir sicher, auch DU kennst Stress.

Alltag

Du wusstest schon, als du von der Arbeit kamst, dass du für das morgige Meeting noch die Präsentation fertig machen musst. Schließlich kamen heute alle möglichen Kollegen mit „ganz besonders dringenden“ Sachen bei dir an. So blieb das Wichtigste mal wieder liegen. Zuhause, nach einem schnellen Abendessen (wozu hat man eine Mikrowelle?), sitzt du wieder am PC, um das endlich fertig zu kriegen – und vergisst dabei ganz die Zeit. Endlich zufrieden mit deiner Präsentation stellst du fest, dass es schon fast 23 Uhr ist. Nach der Arbeit warst du erschöpft, aber jetzt fühlst du dich noch nicht wirklich müde.

Was soll’s, du machst den Fernseher kurz an oder surfst auf deiner Lieblingswebsite, um ein wenig runterzukommen. Irgendwann nach Mitternacht gehst du ins Bett, wirst um 3:28 Uhr morgens wach und gehst kurz ins Bad. Dabei fällt dir ein, dass du morgen unbedingt noch der Nachbarin den Zweitschlüssel geben musst – damit der Heizungsfirma-Mensch zum Ablesen in die Wohnung kommt. Und jetzt kannst du nicht wieder einschlafen, weil du den hektischen morgigen Tagesablauf im Geiste noch einmal durchgehst. Hast du wirklich an alles gedacht? Der Wecker zeigt fast vier Uhr morgens, und du versuchst willentlich, endlich wieder in den Schlaf zu finden. Das nächste, was du mitbekommst, ist der Wecker, der dich um 6:00 Uhr anplärrt. Gefühlt bist du doch gerade erst eingeschlafen – „Okay, gleich steh ich auf, nur noch zehn Minuten…”.

Um 6:20 Uhr merkst du, dass du einmal zu oft auf „Snooze” gedrückt hast und springst panisch aus dem Bett. In Rekordzeit kommst du unter die Dusche, machst dich fertig – während die Kaffeemaschine läuft. Um 6:45 Uhr verlässt du das Haus, um trotz Verkehr auf keinen Fall zu spät zu kommen. Gerade sitzt du im Auto, als dir einfällt: „Verdammt, der Zweitschlüssel!” Schnell gehst du zurück in die Wohnung, legst den Umschlag mit dem Schlüssel der Nachbarin auf die Fußmatte und hetzt wieder zum Auto. Auf der Fahrt zur Arbeit entsteht schon wieder eine neue Baustelle – der Verkehr kommt schleichend voran und die Zeit verrinnt. Die Nadel der Tankuhr neigt sich dem roten Bereich zu, und auf dem Heimweg musst du auf jeden Fall tanken.

Halbwegs pünktlich gibt es noch einen Kaffee, und du arbeitest deine Mails ab, bevor es ins Meeting geht. Dass der Chef mit der Präsentation sehr zufrieden war, gibt dir einen kleinen Energieschub bis zur Mittagspause. Endlich etwas zu essen… Leider ist Herr Mustermann krank, und seine Arbeit wurde so gut es ging unter den Kollegen aufgeteilt. Das Büro zu verlassen scheint unmöglich. Zwei Kollegen wollen Pizza bestellen – naja, besser als gar nichts. Später hängst du über einer Excel-Tabelle und versuchst, mit einem schlecht gepflegten Datensatz etwas anzufangen, während du deine Salami-Pizza runterschlingst und versuchst, keine Fettflecken auf dein Business-Outfit zu bekommen. Um 19:30 Uhr bist du dank Stau, Tanken und kurzem Einkauf endlich zuhause. Du realisierst, dass es erst Dienstag ist, obwohl du dich mehr als reif fürs Wochenende fühlst – und wann war eigentlich der letzte Urlaub?

Was ist Stress?

Zunächst: Stress ist nicht per se etwas Schlechtes. Stress ist ein Reiz. Beispielsweise brauchen unsere Muskeln und Knochen gewisse Reize, um stark und gesund zu bleiben – und Stress betrifft nicht immer nur unseren Geist oder beeinträchtigt den Schlaf.

Es gibt mehrere Arten von Stress, die ich dir heute kurz erläutern will, bevor es nächste Woche darum geht, was genau mit uns passiert, wenn wir unter Stress stehen.

Himmel

Physischer Stress

Physischer Stress in Form von Bewegung und Ertüchtigung ist wichtig für deine Gesundheit. Der Stress resultiert aus der Arbeit, die du gegen die Schwerkraft (und gegebenenfalls externe Widerstände) verrichtest. Astronauten im All fehlt dieser Stress, weshalb sie regelmäßig trainieren müssen, um Muskelschwund und Verlust an Knochendichte zu vermeiden.

Zu viel Bewegung und Ertüchtigung kann jedoch auch negative Folgen haben, etwa eine Überlastung des zentralen Nervensystems oder ein unterdrücktes Immunsystem.

Chemischer Stress

Dein Körper arbeitet auf Zellebene mit zahlreichen Chemikalien. Die Produktion, der Abbau und die Umwandlung dieser Substanzen stellen einen lebensnotwendigen Stress dar – ob es sich um die Umwandlung von Nährstoffen in Energie oder um die Hormonsynthese handelt. Auch die Nährstoffe, die du zum Überleben brauchst, sind letztlich Chemikalien.

Zugleich werden wir heute mit tausenden synthetischer Chemikalien konfrontiert – und das erst seit wenigen Jahrzehnten, sodass sich unser Organismus evolutionär kaum anpassen konnte. Viele dieser Stoffe kann dein Körper nicht verwerten oder abbauen. Dazu gehören Medikamente, Pestizide, Herbizide in Lebensmitteln sowie Chemikalien in Hygieneprodukten.

Elektromagnetischer Stress

Sonnenlicht ist eine Form von elektromagnetischem Stress, der wiederum zu chemischem Stress führt, indem er die Produktion von Vitamin D anstößt und Melatonin sowie Cortisol reguliert, wenn er auf deine Haut trifft. Ohne Sonnenlicht könnten wir nicht überleben.

Zu viel Sonnenlicht kann jedoch auch ein negativer Stressfaktor sein. Zudem wird diskutiert, inwiefern elektromagnetische Verschmutzung durch die allgegenwärtigen elektronischen Geräte belastend wirkt.

Psychischer Stress

Meistens meinen wir diese Form von Stress, wenn wir den Begriff verwenden. Auch hier gibt es positive Aspekte: Herausforderungen können zu Persönlichkeitswachstum und damit zu einer gesteigerten Lebensqualität führen.

Häufig denken wir jedoch an die negativen Seiten: Multitasking, Überarbeitung, ständiger Zeitdruck, Ausgrenzung, Beleidigungen oder Einsamkeit sowie das Gefühl, den eigenen Verpflichtungen und Verantwortungen nicht gerecht zu werden.

Stress Illustration

Thermischer Stress

Dein Körper besteht aus Billionen Zellen, in denen jede Sekunde zahllose chemische Reaktionen ablaufen. Dafür ist eine bestimmte Temperatur erforderlich. Deshalb ist dein Körper bestrebt, eine konstante innere Umgebung – inklusive einer stabilen Körpertemperatur – aufrechtzuerhalten. Dieses Prinzip nennt man Homöostase.

Wenn es heiß oder kalt ist, ist dieses thermoregulatorische System gefordert – und gelegentlichem Stress durch Temperaturveränderungen kann auch etwas Positives abgewinnt werden, wie bei Saunagängen oder Kneipp-Anwendungen. Unterkühlung, Erfrierungen oder Verbrennungen sind dagegen eindeutig negative Stressformen.

Du siehst also, Stress führt nicht zwangsläufig zum Burnout. Er kann sowohl positive als auch negative Auswirkungen haben – oft macht die Dosis das Gift, wie hoffentlich heute deutlich wurde.

Während Stress ein normaler Bestandteil des Lebens ist, solltest du darauf achten, dass bestimmte Stressoren nicht überhandnehmen und deine Lebensqualität mindern. Selbst etwas Triviales wie dein Trainingsfortschritt kann durch Stress massiv beeinträchtigt werden. Weitere Stolpersteine findest du in diesem Artikel von Thomy.

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