Wofür kämpfst Du?

Die meisten wissen, welche Lebensmittel gesund sind oder dass sie sich mehr bewegen müssten, um ihre Ziele zu erreichen. Die meisten erreichen ihre Gesundheits- und Fitnessziele nicht.

Die meisten haben ein Motivationsproblem.

Was genau ist Motivation? Motivation ist etwas, das dich antreibt zielgerichtet zu handeln. Wenn du nicht regelmäßig die Dinge tust, die dich deinem Ziel näher bringen, bist du nicht motiviert. Ergibt Sinn, oder? Wenn du den Arsch nicht vom Sofa bekommst, ohne dir vorher eine Stunde Fitness Clips auf Youtube anzusehen oder ohne Trainingspartner nicht ins Gym gehst… bist du nicht motiviert.

Hinterfrage dich einen Moment selbst.

Wie hart arbeitest du an deinen Zielen? Qualitativ: Tust du die richtigen Dinge? Quantitativ: Wie viel Energie steckst du täglich in diese Dinge, wie oft tust du sie? Jeder kann ab und an gesund essen. Jeder kann ab und an in den Kraftraum gehen.

Du brauchst ein Ziel.

Dieses Ziel muss für dich bedeutungsvoll sein. Bedeutungsvoll wird ein Ziel durch starke negative oder positive Konsequenzen. Manche Ziele sind so motivierend und notwendig, dass du sie gar nicht als Ziele wahrnimmst. Die Miete zu bezahlen ist so ein Ziel. Sie nicht zu bezahlen hätte starke negative Konsequenzen (kein Dach überm Kopf). Die schlanke und durchtrainierte Traumfigur nicht zu erreichen hat keine nennenswerten negativen Konsequenzen, außer du bist ein bisschen (oder ziemlich) neurotisch. Ein motivatorischer Trick wäre somit, den Fehlschlag selber mit negativen Konsequenzen zu verbinden.

Viele machen den Fehler und suchen nach externer Motivation.

Ein Video mit Profisportlern und ihrem hardcore Training. Eine App, die das aktuelle Trainingsergebnis auf Facebook zur Schau stellt. Die schicken neuen Sportschuhe. Es ist schön und gut von anderen inspiriert zu werden. Das ist jedoch meist nicht von Dauer. Langfristige Motivation beginnt mit einem Ziel, das dir wichtig ist. Wenn du etwas nur tust, um den Erwartungen anderer gerecht zu werden, es nicht wirklich selber und unbedingt willst – dann ist das im Prinzip ein geplanter Misserfolg.

Wenn du feststellst, dass du nicht motiviert bist, ist das in sich bereits der Beweis, dass dein Ziel in seiner derzeitigen Form dir einfach nicht besonders wichtig ist. Es liegt nicht an dir, oder dem „inneren Schweinehund“. Es liegt am Ziel.

Es ist einfach, faul und verfressen zu sein.

Es ist heute nunmal kein echter Zwang vorhanden, fit, stark, belastbar und gesund zu sein. In der Hinsicht hatten unsere Vorfahren es vielleicht besser, obwohl sie es sehr viel schwerer hatten. Unsere prähistorischen Vorfahren mussten ranklotzen, um zu überleben. Sie mussten in Einklang mit ihrem evolutionären Erbe leben, um ein evolutionäres Erbe zu hinterlassen. Im Gegensatz dazu erfordert das Überleben von uns praktisch keinerlei Anstrengungen. Wir leben in einer extrem kontrollierten, sicheren Umgebung. Allerorts finden wir Bequemlichkeit und kaloriendichte Nahrung.

Gesundheit als Motivator?

Lassen wir uns davon einlullen und erfüllen nur die Minimalanforderungen unserer aktuellen ökologischen Nische, dann kriegen wir die Quittung erst etliche Jahre später. Denn unser Körper kann eine ganze Weile kompensieren, bevor schlechte Ernährung, mangelnde Bewegung und schlechtes Stressmanagement sich rächen. Es ist immer schwierig, Verhalten im Jetzt zu ändern, um einen Vorteil in der noch entfernten Zukunft zu erlangen. Daher funktioniert Gesundheit als Motivator für viele nicht. Was aber oftmals funktioniert, ist Gesundheit oder eine gewisse Leistungsfähigkeit als Voraussetzung, etwas anderes tun zu können. Die anstrengende Reise, die du unbedingt noch machen willst. Die Kinder, die du aufwachsen sehen willst. Das Business, das du zum Erfolg führen willst.

Wofür kämpfst du?

Du musst wissen, für was du kämpfen willst. Ich hab keine Ahnung, was das für dich ist. Ich glaube nicht, dass irgendjemand dir das abnehmen kann. Aber du wirst es definitiv merken, wenn du ein erstrebenswertes Ziel für dich gefunden hast. Es wird keine gescheiterten Vorsätze mehr geben. Das richtige zu tun wird nicht mehr eine Alternative sein. Sondern eine Notwendigkeit. Statt Ausreden wirst du auch dann Wege finden, wenn dir Hürden im Weg stehen. Du wirst keine „Diät“, kein „Hobby“, kein „Experiment“ mehr haben. Sondern einen Lebensstil. Deswegen brauchst du dein Ziel. Nicht eine Seifenblase aus halbherzigem Wunschdenken und „Es wäre schön wenn…“.

Dadurch wird nicht unbedingt alles auf einmal einfach. Es wird trotzdem ein Auf und Ab geben und Rückschläge. Aber wenn du weißt, wofür du kämpfst, fällt es dir leicht, das zu akzeptieren. So ist das Leben. Die Herausforderungen gehören dazu.

Living is a pain in the butt. Dying is easy. It’s like an athletic event. You’ve got to train for it. You’ve got to eat right. You’ve got to exercise. Your health account, your bank account, they’re the same thing. The more you put in, the more you can take out. – Jack Lalanne

 

Title photo courtesy of Eklectique Photo (Creative Commons License)

„Dead in the battle“ Jakub T. Jankiewicz, CC BY-SA License 2.0