
Veröffentlicht am 4.2.2019
Unsere Blogs im Februar widmen sich dem Thema Zucker. Wir beleuchten es aus verschiedenen Blickwinkeln. Welche Rolle spielt Zucker in der Nahrungsmittelindustrie? Welche Auswirkungen hat Zucker auf Deinen Körper und was kannst Du im Alltag tun? Ein interessantes und wichtiges Thema, da Dir dieser Inhaltsstoff häufiger begegnet, als Dir lieb ist. Die Auswirkungen auf Deinen Körper sind deutlich größer als „nur“ Übergewicht. Sei gespannt auf unsere informative Serie, die zum Nach- und Umdenken anregt. Wir starten mit der Nahrungsmittelindustrie und erläutern, warum Zucker eine so wertvolle Zutat ist und warum er so eine wichtige Rolle spielt.
Nahrungsmittelindustrie
Die Nahrungsmittelindustrie kommt ohne Zucker gar nicht aus. Er ist ein Geschmacksträger und zugleich Konservierungsmittel. Zucker ist ein billiger Füllstoff, der Wasser bindet. Das führt zu mehr Gewicht. Teurere Zutaten, wie z. B. Früchte, können so reduziert werden.
Lebensmittelhersteller nutzen außerdem gerne die unterschiedlichen Eigenschaften der Zuckerarten. Laktose führt zu einer cremigen Konsistenz, sodass diese Zuckerart besonders für Schokoladen, Cremes oder Puddings verwendet wird.
Undurchschaubare Zutatenliste
Für Dich als Verbraucher verwirrend: Es steht nicht immer Zucker auf der Zutatenliste, sondern er hat viele Namen. Leider verstecken die Lebensmittelhersteller oft den Gesamtgehalt an Zucker, indem sie ihn unter verschiedenen Bezeichnungen auf der Inhaltsliste angeben.
Prüfe daher die Zutatenliste. Es gilt die Faustregel: Das, was als erstes aufgeführt wird, ist auch am meisten enthalten. Je höher ein Inhaltsstoff steht, desto mehr ist von ihm in dem Produkt enthalten.
Hinweis: Es lohnt sich, die Zutatenliste bis zum Ende zu lesen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass auch weitere Zuckerarten verwendet werden, mit denen Lebensmittelhersteller die genaue Menge an Zucker verschleiern können.
Zucker-Bezeichnungen
Zucker hat viele Namen und Bezeichnungen. Einige davon sind:
- Saccharose: der normale Haushaltszucker (Hinweis: brauner Zucker ist nicht gesünder als weißer Zucker, da weißer Zucker lediglich häufiger gereinigt wird.)
- Bei Endungen wie –osen kann auf Zucker geschlossen werden, wie z. B. Dextrose, Raffinose, Glukose, Fruktose, Laktose.
- Fruktosesirup oder Fruktose-Glukose-Sirup.
- Glukosesirup, Glukose-Fructose-Sirup, Mais- oder Stärkesirup: ein Zuckersirup, der durch enzymatische Aufspaltung einer stärkehaltigen Lösung entsteht und aus Glukose und Fruktose (in veränderlichen Anteilen) besteht.
- Karamellsirup.
- Maltose oder Malzextrakt.
- Maltodextrin, Dextrin oder Weizendextrin.
- Süßmolkenpulver: ein Nebenprodukt der Käseverarbeitung, das zu etwa 72 Prozent aus Milchzucker besteht.
- Gerstenmalz oder Gerstenmalzextrakt.
- Agavendicksaft.
- Ahornsirup.
- Johannisbrot.
- Etyhlmaltol.
Zucker in Lebensmitteln
In bestimmten Lebensmitteln, z. B. Schokolade, Kuchen oder Frühstücks-Cerealien, rechnest Du mit dem Inhaltsstoff Zucker. Doch in vielen Produkten ist der hohe Zuckergehalt eher überraschend. Auch die Werbung führt Dich mit Aussagen wie „ohne Zuckerzusatz“, „ohne Zusatz von Kristallzucker“ oder „ungesüßt“ in die Irre. Diese Aussagen lassen vermuten, dass die Produkte kaum oder gar keinen Zucker enthalten – beziehen sich jedoch oft nur auf den Haushaltszucker oder Zuckersirup, während andere Zuckerzusätze verwendet werden, die das Produkt nicht gesünder machen.
Betrachten wir folgende Produkte: Fruchtjoghurt, fertiger Rotkohl, Ketchup, Gewürzgurken, Salatdressing, Tomaten-Basilikum-Nudelsoße, Gemüse-Brotaufstrich. Was meinst Du? Enthalten diese Produkte Zucker? Wenn ja, wie viel?
Hier ist die Auflösung (alle Angaben beziehen sich auf 100 g des jeweiligen Produkts):
- Ketchup: 23 g Zucker
- Fruchtjoghurt: 13 g Zucker
- Fertiger Rotkohl: 11,8 g Zucker
- Salatdressing: 11,2 g Zucker
- Gewürzgurken: 8,2 g Zucker
- Gemüse-Brotaufstrich: 7,1 g Zucker
- Tomaten-Basilikum-Nudelsoße: 6,1 g Zucker
Hättest Du diese Werte erwartet?
Fazit
Zucker ist in der Lebensmittelindustrie ein wichtiger und kostengünstiger Inhaltsstoff, der in vielen Produkten in Mengen verwendet wird, die Du auf den ersten Blick nicht vermuten würdest. Es lohnt sich, die Zutatenliste und Nährwertangaben genauer anzusehen. Eine kurze Zutatenliste und ein intensiver künstlicher Geschmack erhöhen in jedem Fall die Wahrscheinlichkeit, dass Zucker als Geschmacksträger eingesetzt wird. Auch fettreduzierte oder Fitness-Produkte sind häufig kräftig gezuckert, um den fehlenden Geschmack des Fettes zu ersetzen.
Eine gesunde Küche kommt mit einer kurzen Zutatenliste aus. Wir zeigen Dir in den nächsten Wochen, wie Du Dich Schritt für Schritt umstellen kannst und Dein Leben zuckerärmer gestalten kannst.
Möchtest Du nicht so lange warten und gleich starten? Sprich uns an!