
Veröffentlicht am 10.9.2023
Aspartam gefährlich?
Der künstliche Süßstoff unter der Lupe.
Cola Light, Zero, Pepsi MAX… alle erdenklichen Light-Getränke setzen auf Süßstoffe wie Aspartam, um den Kaloriengehalt zu reduzieren. Das funktioniert recht gut, da diese Süßstoffe eine stärkere Süßkraft als Zucker haben. Häufig wird aber vor solchen Getränken gewarnt, da sie krebserregend sein sollen. Was ist dran an der Panikmache?
Wie immer…
nicht besonders viel. Aspartam wurde an Ratten getestet. Diese bekamen eine extrem erhöhte Menge, entwickelten Krebsgeschwüre und starben an den Folgen. Was jedoch nicht bedacht wurde, waren die Enzyme, die den Ratten fehlten. Der Mensch besitzt solche und kann die „schädlichen“ Stoffe problemlos zersetzen. Dennoch führte die Studie dazu, dass sich das Gerücht bis heute hält.
Vorgänge im Körper
Aspartam beinhaltet drei Stoffe, die es zu untersuchen gilt, wenn man wissen möchte, was im Körper überhaupt vor sich geht. Der erste Bestandteil ist L-Asparaginsäure, eine Aminosäure, die wir täglich zu uns nehmen. Sie kommt in etlichen Lebensmitteln wie zum Beispiel Gemüsespargel vor. Der Konsum dieser ist unbedenklich.
Phenylalanin ist der zweite große Bestandteil und ebenfalls eine Aminosäure. Da es auch in unserer DNA vorkommt, ist diese Säure lebenswichtig für uns. Einige Menschen leiden allerdings unter einer Stoffwechselstörung, die dazu führt, dass sie den Stoff nicht abbauen können, er sich sammelt und zu Schäden im Gehirn führen kann.
Methanol ist der dritte Bestandteil. Viele kennen diesen Stoff bestimmt von der Alkoholherstellung. Im Körper wird Methanol zu Ameisensäure umgewandelt und kann in größeren Mengen tödlich sein. In Früchten und Alkohol ist Methanol ebenfalls enthalten, aber die Dosierung ist in allen Lebensmitteln so gering, dass selbst dieser Stoff nicht wirklich gefährlich werden kann. Der menschliche Organismus ist problemlos in der Lage, die entstandene Ameisensäure abzubauen.
Die Menge macht’s
Blogger-Kollege Sergei Kelm hat dazu einen vortrefflichen Artikel veröffentlicht, der zwar recht lang, aber aufschlussreich ist. Darin verlinkt er auch eine Studie, die ich kurz erwähnen möchte: Menschen wurde täglich Aspartam in konzentrierter Form (entsprach 10 Litern Cola Light) gegeben, danach wurden die Blutwerte gemessen und keine Ameisensäure im Blut festgestellt – wissenschaftliches Fazit: unbedenklich.
Die Dosierung von Aspartam in Light-Getränken (und auch Proteinpulvern) ist stark limitiert. Es wurden weitere Studien durchgeführt und von der europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit zum „menschlichen Verzehr“ freigegeben.
Aspartam gefährlich?
Light-Getränke können bedenkenlos konsumiert werden. Auch wenn manche Stimmen sich lautstark dagegen äußern, sehe ich darin kein Problem. Bodybuilder Sergei Kelm hingegen auch nicht. Wieso?
Zum einen nimmt man nicht genügend Mengen zu sich, dass es Auswirkungen haben könnte, und zum anderen ist es immer noch besser, als die flüssigen Kalorien (Zucker) in normaler Cola, Pepsi oder Fanta zu konsumieren. Die Kalorienersparnis in Verbindung mit der kräftigen Süße machen solche Light-Getränke in einer ausgewogenen Ernährung zu einer erfrischenden Abwechslung. Ich persönlich warte nur auf eine Apfelschorle mit Aspartam, da ich diese erfrischende Schorle einfach liebe – bis dahin bleibe ich meiner mit Zucker angereisten Schorle treu.
Vorsicht ist jedoch bei unbedachtem Konsum geboten. Durch die Süße in den Getränken aktiviert sich im Körper das Glücksgefühl und Dopamin wird ausgeschüttet. Ähnlich wie wenn man ein Stück Schokolade isst, wirkt es sich dann so aus, dass man mehr möchte. So isst man nicht nur ein Stück Schokolade, sondern gleich die ganze Tafel, um sein Verlangen zu stillen.
Bei Light-Getränken ist das ein ähnliches Phänomen, wenn man nicht Herr seiner Sinne ist. Die Flasche zu leeren ist wohl kein Problem. Problematisch wird es erst dann, wenn sich Süßspeisen aller Art in greifbarer Nähe befinden und man zu diesen greift, im Glauben, man habe ja nun Kalorien durch das Light-Getränk eingespart und könne sich die Tafel Schokolade durchaus leisten.
Dieser Effekt tritt aber grundsätzlich nur auf, wenn man falsch an die Sache herangeht. In meinem Bekanntenkreis ist mir so etwas noch nicht aufgefallen.