
Veröffentlicht am 15.10.2023
Nahrungsergänzungsmittel. Wenn man davon spricht, denkst Du meist an Proteinpulver, Fischölkapseln und Vitaminpräparate. Dabei gibt es noch wesentlich mehr Stoffe, die Du Deinem Körper täglich zuführst – einige davon sind durchaus interessant. Ohne reißerische Sprüche werden sie nur nicht verkauft. Heute gibt es einen kleinen Exkurs in brauchbare Supplements, die es sich lohnt anzusehen.
Dämliche Marketing-Slogans
Warum sind die nachfolgenden Nahrungsergänzungsmittel nicht wirklich populär? Weil es dazu keine groß angelegten Marketing-Kampagnen mit fetzigen Sprüchen wie „12 kg Muskelmasse in 12 Wochen“ oder „20 Pfund weniger in 3 Tagen“ gibt. Es gibt zwar Bemühungen, aber sie sind vielleicht einfach nicht hip und trendy genug, um auf einem Markt voller toller Ideale zu bestehen. So fristen sie weiterhin ihr Schattendasein in der Ecke der abtrünnigen Science-Anhänger.
SCIENCE, BITCH! Du hast richtig gehört. Die Top 5 wurde von John Berardi, einem der führenden Ernährungsexperten, zusammengestellt und beruht auf Fakten und nicht auf Marketing-BlaBla. Mehrere Studien stehen hinter jedem der Nahrungsergänzungsmittel – das heißt aber nicht, dass die Studien bereits abgeschlossen sind. Gerade gegen Ende der Top 5 wird die Datenlage etwas dünner, was den bisherigen Effekt aber nicht schmälert. Vielleicht entdeckst Du gleich die neuen Sterne am Supplement-Himmel.
#1 Curcumin
Ein hervorragendes Supplement, das etwas befremdlich wirkt, wenn Du es mit den übrigen Pillen und Pulvern vergleichst. Es erscheint in einem dunklen Gelb, da es aus Kurkuma gewonnen wird – einem Gewürz, das ähnlich wie Curry riecht und schmeckt. Die Datenlage ist sich einig: Es wirkt schmerzlindernd und entzündungshemmend. Zudem fungiert es als Antioxidationsmittel, hilft gegen zelluläre Oxidation und trägt somit zur Abwehr von Krankheiten bei.
Ein Nachteil ist die schlechte Absorption. Deshalb mischt man oftmals Extrakt aus schwarzem Pfeffer (Piperine) oder Phosphatidylcholin bei, um eine gute Bioverfügbarkeit zu erreichen. Ruppert und ich verwenden es beide schon länger. Du wirst zwar keine Superman-ähnlichen Effekte wie sofortiges Wundenheilen oder Unverwundbarkeit bemerken, aber – laut aktueller Datenlage – ist es dennoch ein feines Mittelchen.
#2 Berberin
Berberin kommt in mehreren Pflanzen vor, wie beispielsweise in der Berberitze, Gelbwurzel oder der Mahonie. Es kontrolliert nachweislich den Blutzuckerspiegel – was besonders für Diabetiker interessant ist, da seine antidiabetischen Effekte als genauso wirksam wie die von pharmazeutischen Medikamenten gelten. Zudem kann Berberin die Blutfette senken und schützt so gegen Herzkrankheiten. Der Haken: Es kann den Muskelaufbau behindern.
#3 Spirulina
Zugegeben, es ist mittlerweile keine große Überraschung mehr. Wahrscheinlich hast Du den Namen schon oft in Blogs, Artikeln oder Büchern gelesen. Was kann Spirulina? Es sieht in erster Linie wie Hasenfutter aus, hilft aber bei Bluthochdruck oder hohen Cholesterinwerten und kann Herzkrankheiten vorbeugen.
Die Datenlage zeigt, dass die Supplementierung mit Spirulina die Lipidperoxidation – einen Indikator für beschädigte Blutfette – um ca. 15% senken und die Triglyzeride um ca. 10-15% reduzieren kann.
#4 Rosenwurz
Diese adaptogene Heilpflanze, auch bekannt als Rhodiola rosea, zählt zu den Dickblattgewächsen. Ihr wird nachgesagt, dass sie das Erinnerungsvermögen, die Konzentration und das Aufnahmevermögen steigern kann – quasi eine Superdroge. Studien belegen eine Reduzierung von Erschöpfungserscheinungen sowie eine Steigerung von Fokus und allgemeinem Wohlbefinden.
Eine Studie an Studenten ergab, dass jene, die Rosenwurz einnahmen, 8,4% bessere Leistungen erzielten als die Placebo-Gruppe; eine andere Studie berichtete von einer 20%igen Reduzierung von Erschöpfung und Ermüdung bei arbeitsrelevanten Tätigkeiten.
#5 Betain
Betain kommt in Pflanzen wie Quinoa, Spinat und Zuckerrüben vor und stärkt auf Dauer Deine körperliche Leistungsfähigkeit. Kein Scherz: Es wurde nachgewiesen, dass 2,5 g Betain pro Tag zu einer Steigerung der Sprungkraft, Wurfkraft oder allgemeinen Power beim Krafttraining führen können. Niedrigere Dosen haben keine Wirkung. Zudem deutet die Forschung darauf hin, dass eine Langzeiteinnahme die Körperkomposition verbessern kann – wenngleich hier noch weitere Studien nötig sind.
Quelle: VeryWell