„Normal Essen“ – Was ist das überhaupt?

„Wenn ich aus der Diät raus bin, kann ich endlich wieder normal essen.“ Ich wette mit dir, dass entweder du den Satz schon mal gesagt hast oder ihn aber deine Bekannten einige Male röcheln hören hast. Dabei tropft natürlich der Zahn und der Gedanke an all die Leckereien zerfrisst dich innerlich. „Normal essen“ kann man aber auch in einer Diät leben.

Was ist „normal essen“ überhaupt?

Wenn die meisten Menschen an „normal essen“ denken, dann denken sie an die abendliche Tüte Chips zum Film, ein üppiges Mittagessen und ein ausgiebiges Frühstück mit Nutella, Bacon und Cornflakes. Wenn ich an „normal essen“ denke, dann an eine ausgewogene Kost, die sowohl aus genügend Fett, genügend Protein und ausreichend Kohlenhydraten besteht – also relativ abstrakt, ich lasse mir den Freiraum, verschiedene Lebensmittel zu essen und denke nicht in „Nutella“ oder „Chipstüten“. Da liegt auch schon der feine Unterschied. Genauso wenig, wie den Menschen der richtige Umgang mit Geld vermittelt wird, so wird ihnen oft nicht beigebracht, was es heißt, „richtig zu essen“ (bzw normal zu essen). Und als normal nimmt man nur das wahr, was man zu einer Regelmäßigkeit bzw. eben einer Normalität gemacht hat.

Neu definieren

Abhilfe schafft hier wieder Schritt für Schritt vorzugehen und seine Essgewohnheiten anzupassen. Ich entdecke teilweise tatsächlich Menschen, die noch nie Lauch gegessen haben, aber so aussehen. Entschuldige den Satz, manchmal denke ich an mich selbst zurück und werde dann wütend. Nein, nicht weil ich fett war, sondern weil ich jetzt das propagiere, was ich damals selbst nie getan habe: richtig ernähren und richtig trainieren.

Was ich sagen will: du musst lernen, deine Ernährung zu normalisieren. Es ist keineswegs normal 5 Tage die Woche Tiefkühlpizza zu essen. Genau so wenig ist es normal 5 Tage die Woche trockenen Reis mit ungewürzter Pute zu verspeisen. Das Erste ist eine „I don’t care“-Einstellung. Es sollte dich aber interessieren, weil du entweder abnehmen oder aber Muskeln aufbauen willst. Das Zweite ist eine fanatische Einstellung, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Im Prinzip bestrafst du dich nur selbst mit einem Entzug der Lebensmittel, die du vielleicht als das oberste Gut in deinem Leben ansiehst. Bestmögliche Ergebnisse kann man auch mit einer Tüte Tortillas erreichen.

Meine Anfänge mit dem „richtigen / normalen Essen“ fanden ihren Ursprung in einem Trainings- und Ernährungsplan eines großen deutschen Bodybuilding-Forums. Dort hielt ich mich peinlich genau an die Vorgaben. Einen Becher körnigen Frischkäse mit einer Dosen-Ananas verspeisen. Ich hab mich nach dem ersten Löffel puren körnigen Frischkäses übergeben. Das ist kein Scherz! Mein ehemaliger Mitbewohner kann das bezeugen…

Im Irrglauben, ich muss diese Widerlichkeit essen, um Muskeln aufzubauen, zwang ich mir den Becher komplett rein. Das zog ich einen Monat lang durch. Irgendwann kam ich auf die pfiffige Idee, den körnigen Frischkäse in den Mund zu schieben und schnell (und unzerkaut) mit Wasser runterzuspülen.

Der Plan funktionierte hervorragend. Ich baute Muskeln auf, kam problemlos auf eine hohe Menge Eiweiß und die Nahrungsmittel machten mich überhaupt nicht glücklich. Perfekt! Das war der Moment, an dem ich mich in Ernährung einlas. Irgendwann kapierte ich dann, dass es eigentlich im Großen und Ganzen auf 2-3 Dinge ankommt: ich muss meine Makronährstoffe in einem guten Verhältnis in den Körper bekommen, dazu noch die Mikronährstoffe und letztendlich genügend Ballaststoffe zu mir nehmen, um eine optimale Verdauung zu gewährleisten.

Mein Rat an dich

Nimm dir verschiedene Gemüsesorten und baue sie in deine Ernährung ein. Auch mal einen Salat essen – das hat überhaupt nichts mit „Diät“ zu tun, den kann man verdammt schmackhaft zubereiten! Beim Obst das Gleiche: Beerenfrüchte, Melone, Banane, Kiwi, Apfel – einfach essen, klar?

Schritt für Schritt, verstehst du? Das funktioniert und so solltest Du beginnen.