Auswirkungen von Zucker – Eine legale Droge

Zucker wird von der Lebensmittelindustrie gerne wegen seiner Eigenschaften verwendet. Wenn wir eine zuckerärmere Ernährung anstreben, muss der Verbraucher schon genau hinsehen. Warum ist Zucker für uns Menschen so gefährlich? In unserem heutigen Blog beschäftigen wir uns mit seinen Auswirkungen auf unseren Körper, der Verstoffwechselung und den Krankheiten, die durch Zuckerkonsum entstehen können. Die Auswirkungen sind vielfältig! Nicht alle sind uns auf den ersten Blick bewusst.

Zuckerzusätze

Zuckerzusätze sind für gewöhnlich eine Mixtur aus einfachen Zuckern wie Glucose, Fructose oder Saccharose. Glucose und Fructose wirken sich – auch wenn sie sehr gebräuchlich sind und oft zusammen verwendet werden – unterschiedlich auf den Körper aus.

Glucose kann von beinahe jeder Zelle des Körpers verstoffwechselt werden, während Fructose fast vollständig von der Leber verstoffwechselt wird. Aus diesem Grund sollte man Zuckerzusätzen aus dem Weg gehen, die einen hohen Fructosegehalt aufweisen. Die meisten Zuckerarten bestehen aus Glucose und/ oder Fructose. Je höher der Fructose-Gehalt, desto schädlicher ist die Zuckerart.

Hinweis: Auch Obst enthält Fructose, jedoch in der Regel in geringen Mengen. Obst enthält jedoch auch viele andere wertvolle Stoffe, die für unseren Körper lebensnotwendig sind. Diese Zusatzstoffe wirken für die Fructose wie Bremsklötze, so dass der Zucker langsamer in den Organismus gelangt und verstoffwechselt wird. Daher ist der Verzehr von Obst in Maßen unbedingt zu empfehlen.

Verstoffwechselung

Mit der Nahrung aufgenommene Kohlenhydrate (= Zucker) werden im Magen-Darmtrakt durch Enzyme gespalten und ins Blut abgegeben. Die Bauchspeicheldrüse misst stetig den Blutzucker. Ist dieser hoch, schüttet sie Insulin aus. Insulin sorgt für die Aufnahme von Zucker in die Körperzellen. Zucker dient hier als wichtiger Energielieferant für verschiedenste Zellprozesse. Ist der Blutzucker niedrig, wird das Hormon Glukagon freigesetzt, dieses mobilisiert Zucker aus den vorhandenen Reserven.

Die Zellen der Leber nehmen einen Großteil des Zuckers (Fructose) auf. Sie bauen damit Zuckerspeicher auf. Diese können durch Glukagon wieder abgebaut werden. Darüber hinaus kann die Leber auch selbst Zucker herstellen.

Überschüssiger Zucker wird in Fett umgewandelt und in anderen Stellen des Körpers für schlechte Zeiten gespeichert. Die Problemzonen – Bauch, Beine, Po – entstehen.

Auswirkungen auf das Gehirn

Sobald unsere Zunge mit etwas Süßem, z. B. einem Stück Schokolade, in Berührung kommt, sendet sie ein Signal an unser Gehirn. Dort wird der Geschmack des Lebensmittels festgelegt: süß, bitter, salzig.

Die Nahrungsaufnahme aktiviert unser Belohnungszentrum im Gehirn. Ein gutes Essen sorgt dafür, dass das Glückshormon Dopamin und Opioid ausgeschüttet werden. Zuckerhaltige Lebensmittel schütten ein Vielfaches mehr von diesen körpereigenen Drogen aus als etwa gesundes Gemüse. Zucker scheint eine ähnliche Wirkung in unserem Gehirn zu haben wie andere Drogen. Wir wollen das gute Gefühl immer wieder bekommen und greifen dadurch immer wieder zu. Dadurch entsteht ein echter Teufelskreis. Zucker kann süchtig machen!

Gewichtszunahme

Durch einen hohen Zuckerkonsum gerät das Hunger- bzw. Sättigungssystem des Körpers durcheinander. Zucker oder einfache Kohlenhydrate lassen den Blutzuckerspiegel sehr schnell ansteigen. Der Körper reagiert mit einer hohen Produktion von Insulin, damit der Blutzuckerspiegel wieder auf ein Normalmaß reduziert wird. Insulin löst den Zucker aus dem Blut und verteilt es an die Zellen im Körper. Allerdings ist so viel Insulin im Körper, dass der Blutzuckerspiegel sehr schnell sinkt. Das führt dazu, dass wir erneut etwas Essbares in uns hinein schieben.

Muss der Körper durch ständige Zufuhr von zuckerhaltigen Speisen viel Insulin produzieren, kann es mit der Zeit zu Insulinresistenz kommen. Dadurch werden das sogenannte Hungerhormon Ghrelin und das Sättigungshormon Leptin ebenfalls nicht mehr richtig reguliert. Das Resultat: wir haben ständig Hunger und können den Signalen unseres Körpers nicht mehr ganz vertrauen.

Parallel zu diesen Vorgängen kommt es zur Ausschüttung von mehr Cortisol, dem Stresshormon. Dies wirkt sich bei den meisten Menschen negativ auf das Gewicht aus.

Stress und Insulin im Körper stoppen bzw. bremsen die Fettverbrennung extrem.  Zuckerkonsum im Übermaß führt somit zur Gewichtszunahme. Die Auswirkungen sind oft ein erhöhter Blutdruck und eine ungünstige Veränderung der Cholesterinwerte.

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Bisher wurde noch kein direkter Beweis zwischen zu hoher Zuckerzufuhr und Diabetes gefunden.

Allerdings haben Forscher mittlerweile einen Zusammenhang zwischen Diabetes und Adipositas (Fettleibigkeit) aufdecken können. In einer Studie bewiesen sie, dass gerade Menschen, die in jüngeren Jahren an Übergewicht litten, später häufig an Typ-2-Diabetes erkranken. Grund hierfür, so die Forscher, sei die größere Belastung des Organismus durch einen zu hohen Körperfettanteil.

Da es mittlerweile zahlreiche Studien gibt, die belegen, dass Zucker dick macht, liegt der Schluss nahe:  Zucker sorgt zwar nicht direkt für Diabetes, die Gewichtszunahme durch zu viel Zucker allerdings schon. Insofern besteht die Gefahr, an Typ-2-Diabetes zu erkranken.

Auswirkungen auf die Darmgesundheit

In unserem Darm gibt es zehnmal mehr Bakterien als es Zellen in unserem Körper gibt. Dabei ist das Gleichgewicht dieser Bakterien nicht nur für unsere Verdauung, sondern für unsere Gesundheit von entscheidender Bedeutung. 70 % unseres Immunsystems befinden sich im Darm.

Ein übermäßiger Konsum von Zucker bringt das empfindliche Gleichgewicht der Darmflora durcheinander. Es bewirkt eine Schwächung der Immunfunktionen des Körpers, eine Beschleunigung des Alterungsprozesses sowie eine Verschlechterung des Hautbildes.

Krebs

Der Konsum von Zucker bewirkt, dass der Körper mehr Insulin produziert, was nicht nur für den Blutzuckerspiegel wesentlich ist, sondern auch ein Wachstumshormon darstellt. Krebszellen wiederum brauchen viel Brennstoff, um zu wachsen. Durch einen hohen Zuckerkonsum haben sie den perfekten Nährboden.

Alzheimer

Zucker ist ein wichtiger Treibstoff für unser Gehirn. Er kann jedoch auch an dessen Zerstörung mitwirken und Prozesse in Gang setzen, die das Alzheimer-Risiko erhöhen.

Das Insulin, das bei dem Verzehr von zuckerhaltigen Nahrungsmitteln ausgeschüttet wird, erfüllt auch im Gehirn eine wichtige Funktion. Es reguliert die Blut-Hirn-Schranke. Es filtert das Blut, schützt das Gehirn vor Schadstoffen und versorgt es mit notwendigen Nährstoffen. Außerdem schützt es die Nervenzellen im Gehirn vor Ablagerungen, die den Alzheimer-typischen Erinnerungsverlust verursachen.

Ist der Insulinspiegel im übrigen Körper hoch, fehlt es jedoch an Insulin im Gehirn. Die Folge: die Zellen werden nicht mehr geschützt und Insulinrezeptoren werden geschädigt. Defekte Insulinrezeptoren in den Gehirnzellen sorgen dafür, dass diese keinen Zucker (Glukose) mehr aufnehmen können. Gelangt zu wenig Glukose in die Gehirnzellen, können Proteine nicht mehr so gut abgebaut werden und es bilden sich Eiweißablagerungen. Dadurch können die Nervenzellen absterben. Das Erinnerungsvermögen und die kognitiven Fähigkeiten werden beeinträchtigt.

Es gibt jedoch einen Zucker, der es an den geschädigten Insulinrezeptoren vorbei in die Zellen schafft: Galaktose. Dieser zeigt mitunter erstaunliche Wirkung. Erste Forschungsergebnisse zeigen, dass Galaktose eine Möglichkeit bieten könnte, die Nervenzellen im Gehirn zu entgiften, mit Zucker zu versorgen und so das Erinnerungsvermögen sowie kognitive Fähigkeiten zu verbessern.

Galaktose wird jedoch nur sehr selten in der Lebensmittelindustrie verwendet.

Fazit

Der übermäßige Zuckerkonsum hat große Auswirkungen auf unseren Körper und auf unser Wohlbefinden. Trotzdem greifen wir immer wieder zu zuckerhaltigen Nahrungsmitteln. Dies liegt zum einen daran, dass wir die Nahrungsmittelindustrie unterschätzen. In vielen verarbeiteten Lebensmitteln sind Zuckerzusätze enthalten, in denen wir es gar nicht vermuten. Zum anderen lassen wir uns durch unseren Körper verschaukeln, da er bei zuckerhaltigen Speisen Glückshormone ausschüttet und wir uns dadurch vermeintlich glücklicher fühlen.

Die Basis unseres Glücks sollte jedoch unsere Gesundheit sein. Nur wenn wir und unsere Lieben gesund sind und uns gesund fühlen, können wir das Leben genießen. Zucker macht krank! 

Also sollte die Folge sein, auf den extra Zucker in verarbeiteten Lebensmitteln zu verzichten oder ihn zumindest stark zu reduzieren.

Bereiten Sie Ihre Speisen selbst zu, dann wissen Sie, welche Inhaltsstoffe enthalten sind. Gesunde Küche bedeutet nicht, dass Sie zeitaufwendig ist. Es gibt viele gesunde, einfache und schnelle Rezepte, die Sie im Handumdrehen umsetzen können. Brauchen Sie Ideen? Sprechen Sie uns an! Wir geben Ihnen gerne Anregungen!