Wirbelsäule – Mitte unseres Körpers

Viele Menschen nehmen ihren Rücken erst dann richtig wahr, wenn er anfängt zu zwicken. Sie werden daran erinnert, dass der Rücken in den letzten Monaten, vielleicht sogar Jahren, viel zu kurz gekommen ist. Gezieltes Rückentraining – Fehlanzeige! Dabei ist das Zusammenspiel einer guten Rückenmuskulatur und einer funktionierenden Wirbelsäule wichtig, um die alltäglichen Herausforderungen zu meistern.

Wir stellen die Wirbelsäule sowie häufige Krankheitsbilder vor und geben Ihnen Tipps, wie Sie Ihren Rücken schützen können.

Wirbelsäule

Die Wirbelsäule ist die knöcherne Mitte unseres Körpers und übernimmt viele wichtige Aufgaben. Sie ist an allen Bewegungen unseres Körpers beteiligt, sie stützt uns und hält unseren Körper aufrecht. Durch ihre besondere Doppel-S-Form wirkt sie als Stoßdämpfer. Die Wirbelsäule schützt zudem das im Wirbelkanal liegende Rückenmark, das einen Teil des zentralen Nervensystems darstellt.

Die Wirbelsäule besteht aus

  • der Halswirbelsäule (7 Wirbelkörper),
  • der Brustwirbelsäule (12 Wirbelkörper),
  • der Lendenwirbelsäule (5 Wirbelkörper) sowie
  • dem Kreuz- und Steißbein (9 verwachsene Wirbelkörper).

Die Wirbelsäule ist über das erste Kopfgelenk mit dem Schädel verbunden. Am unteren Teil ist sie über das Iliosakralgelenk mit dem Becken verbunden.

Zwischen den Wirbelkörpern befinden sich die Bandscheiben, die dafür sorgen, dass die Wirbelkörper nicht direkt aufeinander liegen und aneinander reiben. Sie haben großen Einfluss auf die schmerzfreie Bewegung der Wirbelsäule.

Bewegungsrichtungen der Wirbelsäule

Die Beweglichkeit der einzelnen Abschnitte nimmt von oben nach unten ab, was daran liegt, dass die einzelnen Wirbelkörper der Wirbelsäule von oben nach unten größer werden.

Die feinen Wirbelkörper der Halswirbelsäule lassen den größt möglichen Bewegungsumfang zu. Der Kopf lässt sich neigen, drehen, heben und senken.

Bei der Brustwirbelsäule ist die Beugung möglich, die Seitneigung und die Drehung (Rotation) sind jedoch schon eingeschränkt.

Die Lendenwirbelsäule lässt durch die größeren Wirbelkörper nur die Beugung zu. Rotation und Seitneigung sind in diesem Bereich vernachlässigbar.

Krankheitsbilder

Es gibt einige Krankheiten und Schmerzbilder, deren Ursache in einer fehlbelasteten Rückenmuskulatur oder Wirbelsäule begründet sind. Wir stellen drei im Überblick vor:

Halswirbelsäulen-Syndrom (HWS-Syndrom)

Beim Halswirbelsäulen-Syndrom handelt es sich um schmerzhafte Verspannungen im Nackenbereich. Sie strahlen häufig in den Kopf aus. Die Schmerzen können für die Betroffenen im  Alltag sehr belastend sein. Die Verspannungen betreffen teils auch Schulter- und Brustmuskulatur, so dass auch Schmerzen in den Armen auftreten können.

Durch die verhärteten und verspannten Regionen sind häufig Bewegungseinschränkungen, Schwindel, Kopfschmerzen oder sogar Migräneattacken die Folge.

Wirbelgelenksarthrose

Kommt es im Rahmen des Verschleißes eines Wirbelsäulensegments zu einer Arthrose der kleinen Wirbelgelenke, so können diese einen typischen Arthroseschmerz erzeugen. Ein bedeutender mechanischer Risikofaktor für die Entstehung einer Arthrose in den Wirbeln ist die verschleißbedingte Höhenminderung der Bandscheibe.

Ein Wirbelsäulensegment besteht aus zwei Wirbeln und einer dazwischen liegenden Bandscheibe. Wenn die Bandscheibenhöhe abnimmt, wird der Druck der beiden beteiligten Wirbel aufeinander zwangsläufig erhöht. Diese Drucksteigerung führt langfristig zu einer Arthrose in den Wirbelgelenken.

Bandscheibenvorfall

Bandscheiben federn Stöße ab und ermöglichen zusammen mit den Wirbelkörpern die Bewegung des Körpers. Bei einem Bandscheibenvorfall wird das Gewebe der Bandscheibe zwischen den Wirbelkörpern immer mehr nach außen gedrückt. Beschwerden treten dann auf, wenn die vorgewölbte Bandscheibe bzw. das ausgetretene Gewebe auf eine Nervenwurzel oder einen Nerv drücken. Je stärker die Nervenwurzel gedrückt wird, desto schwerer sind die Beschwerden.

Oft liegt einem Bandscheibenschaden eine jahrelange Abnutzung bzw. Fehlhaltung zugrunde, ohne dass Schmerzen auftreten. Häufig reicht dann nur eine ungeschickte Bewegung oder eine ruckartige Drehung der Wirbelsäule, um den Bandscheibenvorfall zu verursachen.

Rückenproblemen vorbeugen

Die Struktur der Wirbelsäule muss geschützt werden, damit sie ihre Aufgaben schmerzfrei erfüllen kann. Angriffe auf ihre Struktur und Funktionen gibt es im Alltag zur Genüge.

Wir sind alle in unserem Berufsalltag einseitigen Bewegungen ausgesetzt, wie z. B. im Büro, Handwerk oder im Krankenhaus. Diese einseitigen Bewegungen über einen langen Zeitraum stellen für unsere Wirbelsäule eine große Belastung dar. Die Muskulatur wird nicht ganzheitlich gefordert. Verspannungen drohen. Auch die Bandscheiben, die als Stoßdämpfer zwischen den Wirbelkörpern liegen, verlieren ihre Geschmeidigkeit.

Diese einseitigen Bewegungen im Beruf können wir nicht vermeiden, aber wir können etwas dagegen tun, um die negativen Auswirkungen zu vermeiden. Wir müssen einen Ausgleich schaffen!

Die Wirbelsäule muss – und will – bewegt werden!

Empfehlung für den Alltag

  • Zielgerichtetes Rückentraining – eine ausgeprägte Muskulatur schützt und stärkt die einzelnen Segmente der Wirbelsäule.
  • Sitzen und stehen Sie dynamisch! Verharren Sie nicht zu lange in einer Position! Die beste Position ist die nächste! Das ist gut für die Bandscheiben, die durch die Positionswechsel geschmeidig und flexibel bleiben.
  • Führen Sie am Arbeitsplatz zwischendurch immer mal wieder kleine Mobilitätsbewegungen durch. Damit lockern Sie Ihre Muskulatur und beugen somit Verspannungen vor.
  • Trinken Sie ausreichend! Auch dieser Aspekt wirkt sich auf die Wirbelsäule aus. Wasser unterstützt Ihre Bandscheiben, damit sie flexibel bleiben. Außerdem sind Sie so gezwungen, sich von Zeit zu Zeit aus Ihrer einseitigen Bewegung zu lösen.

Natürlich sollten Rückenschmerzen ärztlich abgeklärt werden, aber häufig sind Rückenschmerzen das Resultat von Verspannungen, die den Rücken aus dem Gleichgewicht bringen. Dagegen hilft nur Bewegung und gezieltes Training! Rückenschmerzen bedeuten eine erhebliche Einschränkung der Lebensqualität! Also, stärken Sie Ihren Rücken und nehmen Sie sich Zeit für Ihre Gesundheit!

Sprechen Sie uns an, damit wir Ihnen einen individuellen Trainingsplan erstellen können, der auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Aber auch wenn Sie bereits unter Rückenschmerzen leiden, könnte Ihnen unsere  Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht helfen.

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