Übersäuerung: Sauer macht nicht lustig

In unserem heutigen Blog betrachten wir den Säure-Basen-Haushalt. Eine Übersäuerung hat größeren Einfluss auf unseren Körper und unser Wohlbefinden als wir vermuten. Wir stellen die Ursachen und Folgen eines im Ungleichgewicht befindlichen Säure-Basen-Haushalt vor. Außerdem erläutern wir die Auswirkungen der Übersäuerung auf den Stoffwechsel und somit auch auf eine Gewichtsreduktion.

Definition Säure-Basen-Haushalt

Als Säure-Basen-Haushalt bezeichnet man eines der wichtigsten Regulationssysteme des Organismus. Ein komplexes System von Regelmechanismen und Puffersystemen sorgt dafür, dass das Verhältnis der Säuren und Basen im Organismus in einem gesunden Gleichgewicht gehalten wird.

Säuren und Basen werden zu einem großen Teil über die Nahrung aufgenommen. Sie entstehen aber vor allem als Zwischen- oder Endprodukte der Stoffwechselarbeit, wie z. B. durch stoffwechselinterne Umbauarbeiten nach körperlicher Anstrengung oder nach Stress. Insofern haben auch äußere Einflüsse eine große Auswirkung auf den Säure-Basen-Haushalt.

Messung

Der Grad der Übersäuerung wird in pH gemessen. In einem gesunden Körper gelten unterschiedliche Werte. Den pH-Wert im Blut kann nur der Arzt über eine Blutentnahme ermitteln. Der pH-Wert muss zwischen 7.35 und 7,45 liegen. Ist das Gleichgewicht im Blut gestört, befindet sich der Mensch in einem lebensbedrohlichen Zustand.

Anders ist es beim Säure-Basen-Gleichgewicht im übrigen Körper. Dieser lässt sich über einen Urin-Streifen ermitteln. Ist der pH-Wert im Urin unter 7, so liegt eine Übersäuerung vor.

Aufgaben des Säure-Basen-Haushalts

Die wichtigste Aufgabe ist, für ein stabiles Milieu im Körper für die lebenswichtigen biochemischen Stoffwechselvorgänge zu sorgen, damit diese permanent ungestört und zuverlässig ablaufen  können.

Das Blut transportiert Sauerstoff zu den Zellen und Kohlendioxid aus den Zellen, der schließlich über die Lunge ausgeatmet wird. Damit dieser Vorgang erfolgen kann, muss der PH-Wert in ganz engen Grenzen stabil bleiben. Auch die Enzyme, die für die lebenswichtigen Stoffwechselvorgänge zuständig sind, können ebenfalls nur bei bestimmten, stabilen pH-Werten ihre Arbeit verrichten.

Auch die unterschiedlichen Organe, Gewebe und Hohlräume (Magen, Darm, Galle) brauchen bestimmte pH-Werte, deren Grenzen aber nicht so eng sind wie beim Blut.

Wo spielt sich der Säure-Basen-Haushalt ab?

Die wesentlichen Funktionen des Säure-Basen-Haushalts spielen sich im Blut und im Gewebe, vor allem auch im Bindegewebe ab.

Im Blut wird der Säuren-Basen-Haushalt durch das raffinierte, äußerst fein abgestimmte Blutpuffersystem im Gleichgewicht gehalten. Funktionsfähiges Blut ist die wichtigste Voraussetzung fürs Leben.

In den Geweben werden überschüssige Säuren – Basen gibt es hier selten im Überschuss – an verschiedene Stoffe gebunden und dadurch aus dem Verkehr gezogen. Dadurch wird verhindert, dass sie die gesunden körperlichen Vorgänge stören.

Nieren, Leber und Lungen sorgen für die Aufrechterhaltung der optimalen Säure-Basen-Verhältnisse im Körper. Auch der Magen ist an den Regulationsvorgängen maßgeblich beteiligt. Über die Menge der produzierten Säuren und Basen reguliert der Magen vorübergehend Ungleichgewichte aus der Nahrung.

Auch das Bindegewebe hat eine zentrale Bedeutung in diesem Zusammenhang, da es in der Lage ist, bei schnell ansteigenden Säurevorkommen die sauren Anteile aufzunehmen und zu lagern.

Ursachen der Übersäuerung

Die Ursachen der Übersäuerung sind zahlreich und hängen meist mit der Lebensführung zusammen.

Folgende Faktoren begünstigen eine Übersäuerung:

  • zu viele säureproduzierende Lebensmittel (z. B. Fleisch, Wurst, Käse)
  • Unterfunktion der Entgiftungsorgane (Leber, Niere, Darm, Lunge, Haut)
  • Erkrankung der Verdauungsorgane (Entzündung des Magens, der Leber und/oder Bauchspeicheldrüse
  • zu viel Sport
  • falsches Essverhalten (z. B. schlechtes Kauen, hastiges Essen)
  • Stress und Schlafmangel
  • zu viele Genussmittel (z. B. Süßwaren, Kaffee, Alkohol)
  • viele Medikamente

Folgen der Übersäuerung

Eine Überversorgung mit Säuren in den unterschiedlichen Stadien besteht hierzulande bei den meisten Menschen. Die Anzeichen sind vielfältig und lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Unwohlsein
  • Gereiztheit
  • Magenbeschwerden
  • Abgeschlagenheit, Müdigkeit
  • Hautprobleme
  • Erhöhte Entzündungs- und Allergiebereitschaft
  • Schlafstörungen
  • Kopfschmerzen
  • Muskelkrämpfe
  • Verspannungen
  • Bindegewebsschwäche

Das Problem in der Diagnosestellung: all diese Symptome können ebenso Ausdruck einer anderen gesundheitlichen Störung sein, weshalb man sie nicht unmittelbar mit einer Übersäuerung in Verbindung bringt.

Auswirkungen auf unsere Ernährung

Für die Säurebildung eines Nahrungsmittels ist in erster Linie sein Gehalt an Eiweiß ausschlaggebend. Vor allem tierisches Eiweiß wirkt säurebildend. Es gibt aber auch andere Lebensmittel, die während der Verdauung Säuren freisetzen und die durch den Körper nicht abgebaut werden können.

Lebensmittel mit hohen Purinanteil haben eine negative Auswirkung auf den Säuren-Basen-Haushalt, da beim Stoffwechsel Harnsäure entsteht. Auch ein hoher Zuckeranteil von Lebensmitteln führt zur Säurebildung.

Frisches Obst und Gemüse wirkt im Körper fast immer basenbildend. Es gibt wenige Ausnahmen, wie Spargel, Rosenkohl und Artischocken. Der Mineraliengehalt, vor allem der Gehalt an Kalium, Kalzium, Natrium und Magnesium, aber auch der an Eisen bestimmt die basische Wirkung.

Da Obst und Gemüse nur wenig sauer reagierendes Eiweiß enthalten, kommt die basenbildende Wirkung der Mineralstoffe voll zum Tragen. Obst, Gemüse, viele Samen und einige Nüsse, frische Kräuter und vor allem frische Keimlinge füllen die Basendepots des Körpers und sorgen so für gesunde Stoffwechselvorgänge.

Auswirkungen auf die Gewichtsreduktion

Eine Übersäuerung hat Auswirkungen auf den Stoffwechsel. Eine dauerhafte Übersäuerung führt zu Einlagerungen in der Grundsubstanz, dem Raum zwischen den Kapillargefäßen und den Zellen. In einem gesunden Körper ist diese Grundsubstanz flüssig. Sie bewirkt, dass der Austausch der guten Stoffe und der Schlackestoffe ungehindert erfolgen kann.

Ist der Körper übersäuert, so nimmt die Grundsubstanz einen gelartigen Zustand an. Dieser Zustand blockiert den Stoffwechsel. Die Folge: Schlacken und Wasser wird in der Grundsubstanz und in den Fettzellen eingelagert. Dieses Wasser bedeutet eine Vergrößerung der Fettzellen.

Eine richtige Mischung aus Mineralien wirkt sich positiv auf eine Übersäuerung und somit auch auf den Stoffwechsel aus. Unnötig gespeichertes Wasser kann ausgeschieden werden. Alleine dadurch kann eine Gewichtsreduktion zwischen 2,5 und 6 Kilo Körpergewicht erreicht werden.

Übersäuerungs-Schutz

Lebensmittelchemische Untersuchungen ergeben einen schwindenden Mineralstoff- und Vitamingehalt in den pflanzlichen Lebensmitteln. Dies lässt sich auf die Massenproduktion und die zum Teil langen Lieferstrecken zurückführen. Da die Mineralstoffe für die basische Wirkung ausschlaggebend sind, wirkt sich das auf die Säure-Basen-Wirkung der Nahrung aus.

Es wurde nachgewiesen, dass der Vitalstoffgehalt bei Obst und Gemüse aus biologischem und regionalem Anbau deutlich höher ist. Daher sind solche Lebensmittel sehr zu empfehlen.

Übersäuerung kann durch die Umstellung von Ernährungs- und Lebensgewohnheiten deutlich reduziert werden. Haben Sie Fragen? Sprechen Sie uns an!