Personaltrainer Hannover Logo
Premium Personal Training + Team

Sinnvolles Schuhwerk

Sinnvolles Schuhwerk

Veröffentlicht am 19.12.2022

Schuhwerk

Basierend auf der natürlichen Funktion deines Fußes ergeben sich einige Probleme normaler Schuhe – Probleme, weil typische Schuhkonstruktionen diese Funktion und damit deinen Körper behindern. Die problematischen Eigenschaften sind:

  • unbewegliche, steife Sohle
  • dicke Sohle bzw. übermäßige Dämpfung
  • Absätze bzw. Sprengung
  • Einengung des Vorderfußes

Eine unbewegliche Sohle zwingt deinen Fuß zu einem starren Dasein. Wären deine Füße von Natur aus unbeweglich, gäbe es nicht die Vielzahl an Gelenken und Muskeln, die sie besitzen. Schmal geschnittene Schuhe, die deinen Vorderfuß einengen, und dicke, dämpfende Sohlen, die dir den direkten Untergrundspürkontakt nehmen, beeinträchtigen die natürliche Funktion deines Fußes. Besonders problematisch sind Absätze, die den Unterschied im Durchmesser zwischen vorderer und hinterer Sohle bedeuten. Im Folgenden spreche ich von Absätzen – du solltest aber bedenken, dass damit jede Sprengung, auch Keilabsätze, gemeint ist. Dies betrifft weit über 90 Prozent der Sportschuhe und Sneaker, einschließlich deiner geliebten Nike Free. Sorry!

Absätze und ihre Auswirkungen

Absätze führen – je nach Höhe – zu einer permanenten Anspannung in deiner Wadenmuskulatur. Während du einen erhöhten Tonus in den Waden spürst, nimmt der Tonus des vorderen Schienbeinmuskels (Tibialis Anterior) ab. Dadurch wird das Sprunggelenk dauerhaft in einer Position der Plantarflexion gehalten, was langfristig zu einer verminderten Dorsalflexion führt. Dies erschwert beispielsweise eine tiefe Kniebeuge, da das Knie nicht weit genug nach vorne gebracht werden kann, ohne dass die Ferse den Bodenkontakt verliert. Wird die Ferse instabil, kann häufig eine Inversion des Sprunggelenks kompensiert werden, was wiederum die Knie nach innen zieht und mit der Zeit zu schmerzhaften Symptomen führen kann.

Durch myofasziale Verbindungen verschiebt sich, wenn Absätze getragen werden, dein Körperschwerpunkt nach vorne. Das Becken richtet sich auf („Posterior Pelvic Tilt“), was die natürliche Doppelkurve deiner Wirbelsäule beeinträchtigen kann. Verlierst du diese natürlichen Kurven, steigt das Risiko für Bandscheibenprobleme.

Fußabdrücke

Verändert sich die strukturelle Balance deines Körpers, ändern sich auch deine Bewegungsmuster, da die Muskeln in einem veränderten Timing arbeiten müssen. Diese veränderte Stabilität und Bewegungskontrolle kann zudem zu verminderten Reflexen führen, was dein Verletzungsrisiko erhöht.

„Eine Studie an 20 gesunden Frauen zeigte, dass hohe Absätze im Vergleich zum Barfußgehen einen Anstieg der Kompressionskräfte im Kniegelenk um durchschnittlich 23 Prozent verursachen. Solche Belastungen können degenerative Erkrankungen wie Arthritis begünstigen.“ – Eisenklinik.de

Zwar sind High Heels in dieser Hinsicht problematischer als Sneaker, aber zur Erinnerung: Mit „Absätzen“ ist hier jede Schuhsohle gemeint, bei der der hintere Teil höher ist als der vordere – und das betrifft auch dich!

Squat Biomechanics

Flip Flops

Während High Heels relativ selten zu sehen sind, erfreuen sich Flip Flops gerade zu dieser Jahreszeit epidemisch großer Beliebtheit. Da Flip Flops einzig durch einen Riemen am Vorderfuß und einen Zehensteg gehalten werden, erzwingen sie bei jedem Schritt eine veränderte Fußmechanik. Damit der Flip Flop am Fuß bleibt, greift dein großer Zeh unbewusst – was das Fußgewölbe destabilisiert, zu einer Inversion des Sprunggelenks führt und strukturelle Veränderungen in den lasttragenden Gelenken nach sich zieht. Als Folge können akute Knieprobleme und Probleme im Bereich der Achillesferse auftreten.

Denke an das Schlimmste, das du deinen Achillessehnen und Füßen antun kannst, und dann denke es dir noch etwas schlimmer – das sind Flip Flops.

Laufbänder

Ich möchte hier nicht gegen das Laufband hetzen – es hat in bestimmten Situationen seine Berechtigung, um bei genau kontrollierten Parametern zu trainieren. Dennoch fragst du dich vielleicht, ob du als Normalo wirklich auf solche festgelegten Parameter im Konditionstraining angewiesen bist und ob intensive Intervalle nicht oft dem stundenlangen Dauerlauf auf dem Laufband vorzuziehen sind.

Das Laufen auf dem Laufband unterscheidet sich grundlegend vom Laufen auf natürlichem Untergrund. Selbst ein Großstadtmarathon bietet in der Bodenbeschaffenheit mehr Abwechslung. Auf dem Laufband ist die Schrittlänge konstant, und du musst den Untergrund nicht aktiv „wegziehen“. Dadurch wird dein Nervensystem weniger gefordert, und du gelangst in ein unbewusstes Training, in dem bestehende Bewegungsmuster weiter verfestigt werden. Zudem arbeitet dein Körper anders, wenn der Boden unter dir in Bewegung ist – dein Rumpf kann nicht effektiv Kraft übertragen, was die Übertragbarkeit des Trainings auf natürliches Laufen infrage stellt.

Fazit: Checkliste sinnvolles Schuhwerk

Bei der Wahl deiner Schuhe solltest du idealerweise folgende Checkliste beachten: Je weniger Schuh, desto besser.

  1. Die Sohle sollte hinten genauso flach sein wie vorne.
  2. Der Schuh muss äußerst biegsam und beweglich sein – quasi so flexibel, dass du die Sohle förmlich aufrollen kannst.
  3. Eine dünne Sohle ermöglicht es deinen Füßen, den Untergrund zu spüren, sodass Nervenenden wichtige Informationen an dein Gehirn weiterleiten können.
  4. Eine breite Zehenbox gibt deinen Zehen ausreichend Bewegungsspielraum.

Kontaktiere uns für weitere Informationen!

Jetzt kontaktieren