Muskelform verändern – Funktioniert es?

Gerade bei dem Brustmuskel oder dem Bizeps wird oft empfohlen, den Muskel auf „Breite“ zu trainieren. Oder aber es werden spezielle Übungen empfohlen, die die Muskelform verändern sollen. Im Artikel gibt es eine kurze Stellungnahme von mir, meine persönlichen Erfahrungen und wieder mal einen Video-Tipp von einem altbekannten Gesicht!

Brustmuskel formen

„Trainiere mit einer fliegenden Übung die Breite deiner Brust“ heißt es oft so schön. Liest man Artikel auf diversen „Fitness-Portalen“ dann begegnet einem dieser Mythos häufig. Fitnessmagnet hat wohl vor kurzem einen Artikel veröffentlicht, der mir von einem Leser zugeschickt wurde. Er wollte eine kurze Stellungnahme von mir dazu. Nichts leichter als das: hier ist der zugehörige Artikel.

Laut Fitnessmagnet und Co. splittet sich die Brust in „obere, untere, seitliche und innere“ Brust. Anatomisch betrachtet ist das ziemlicher Schwachsinn. Die Empfehlung lautet deshalb meistens Flachbankdrücken für die komplette Brust, Schrägbankdrücken für die obere Brust, manchmal noch Negativ-Bankdrücken für die untere Brust, Fliegende (Cable-Flys z.B.) für die seitliche Brust und gegebenenfalls noch irgendeine tolle Übung, um die „innere Brust“ zu attackieren.

Totaler Quatsch. Wenn man Flachbankdrücken richtig ausführt, deckt man mit einer Übung die komplette Brust zur Genüge ab. Die Empfehlung ist deshalb so überdimensioniert, weil die Menschen 1. lieber zu viel als zu wenig machen, 2. sich mit solchen Taktiken besser Supplements verkaufen lassen (Regenerationsfördernd, mehr Konzentration und Fokus beim Training usw.) und 3. sich der Mythos seit Jahrzehnten hält (dank Profibodybuildern, die aber wohl die ein oder andere Substanz zusätzlich zu sich nahmen). Wer die Brust von Powerliftern, Kraftdreikämpfern und Co. schon einmal bewundert hat, wird feststellen, dass diese eine sehr große und brachiale Brust haben. Kraftdreikämpfern trainieren mit schweren Gewichten, der richtigen Technik und vor allem die 3 großen Grundübungen Bankdrücken, Kreuzheben und Kniebeuge.

„Den Bizeps auf Breite trainieren!“

Die breitere Optik beim Bizeps kommt durch den Musculus biceps brachii zu Stande. Aus diesem Grund existiert die Isolationsübung „Hammer-Curls“, bei der man die Handgelenksstellung beim Curlen ändert. Durch Klimmzüge, Rudern und normalen Curls wird der Bizeps aber schon mehr als ausreichend belastet. Zudem wächst der Muskel in Ruhe und nicht durch eine weitere Belastung.

Der Hammer-Curl hat vielleicht seine Daseinsberechtigung, aber wirklich nützlich ist etwas anderes. Mein Trainingspartner und ich trainierten ihn selbst ca. 1 Jahr lang und wir können behaupten, dass es vertane Zeit und Energie war.

Häufig bekommt man aber auch zu hören, dass die Spalte zwischen Unterarm und dem Bizepskopf beim Anspannen des Muskels zu groß sei und man deshalb mehr Curlen sollte. Das ist mehr als totaler Blödsinn. Da die Form eurer Muskeln genetisch vorbestimmt ist, kannst du sie also nicht verändern. Da helfen auch nicht „mehr Curls“ oder exotische Übungen, um „deinen Bizeps zum Wachsen zu zwingen“ wie es oft so schön heißt.

Muskelform verändern nicht möglich

Daraus lernen wir, dass die Form des Muskels immer vorgegeben ist! Deine Genetik bestimmt nun mal, wie er letztendlich aussehen wird. Du kannst nur eines tun: essen, trainieren, ausruhen. Wie viel Muskelmasse du aufbaust, ist zwar auch eingeschränkt, aber bis man sein Maximum erreicht hat, vergeht bei den meisten noch sehr viel Zeit.

Weiterführendes Video:

Und wieder mal möchte ich dir ein Video von Mic Weigl zeigen. Viel Spaß mit dem knackigen und auch lustigen Video. Die Stelle ab einer Minute und 30 Sekunden hat mir besonders gut gefallen.

https://youtu.be/Wbl-3GV83j8