Gegen den Mainstream: Langsam Abnehmen

„Schnell abnehmen“ ist laut Google voll im Trend! Dabei hat es auch Vorteile, nicht hip und trendy zu sein – sozusagen gegen den Mainstream zu rudern! Deshalb empfehle ich „Langsam Abnehmen“ Eine kleine Ode an die Vernunft. Von schnellen Erfolgen…

…die nicht dauerhaft sind, können Diätenden ein Lied singen. Das Problem am System des schnellen Abnehmens ist der hohe Kaloriendefizit. Dieser ermöglicht eine schnelle Gewichtsabnahme. „Yeah, geil! 10 kg runter!“. Nüchtern betrachtet: okay, vielleicht die Hälfte davon ist Fett, der Rest Wasser. Jetzt kommt’s aber dick. Denn nach diesem Riesen Erfolg kann man ja wieder ordentlich reinhauen. Pizza, Döner, Cocktail und zwischendurch eine Tafel Schokolade und zack: gleiche Ausgangssituation. Wieder müssen 10 kg abgenommen werden.

Das willst du dein ganzes Leben lang machen? Ach, komm… hör doch auf! Im Prinzip ist es vollkommen egal, wie schnell man abnimmt. Der Körper verliert Fett über längere Zeit oder aber über eine kürzere Zeitspanne. Man muss den Übergang zum „normalen Essen“ nur richtig anstellen. Langsames Abnehmen bietet da eine kleine Spanne an Vorteilen, die ich dir vorstellen möchte.

Das Bindegewebe hasst schnelles Abnehmen!

Wenn du sehr schnell abnimmst und es sich um eine größere Zahl an Kilogramm handelt, dann empfiehlt es sich, nicht nur auf die schnellen Erfolge abzuzielen, sondern längerfristig zu denken. Du solltest an die Konsequenzen von rasanten Veränderungen für deinen Körper denken! Ich habe damals auf einen befreundeten Bodybuilder nicht hören wollen. Er riet mir dazu, langsam mein Gewicht zu reduzieren und es nicht zu übertreiben. Nach 3 Wochen stand ich nun dort mit ca. 15 kg weniger Fett. Und dann fiel mir auf, dass mein Bauch zwar nicht mehr wirklich dick war, aber das Gewebe schlaff „herunter hing“. Viele Monate später kann ich von mir behaupten, dass es immer noch nicht so straff ist, wie ich es mir wünschen würde. Hätte ich damals langsam abgenommen, hätte ich die Hautlappen verhindern können. Ich konnte damals nicht hören, aber vielleicht möchtest du auf mich hören?

Mr. Feelgood liebt stetige Erfolge

Schnelle Erfolge sind natürlich reizvoll, klar. Aber stell dir vor, wenn du jede Woche ein solches Gefühl des Glücks hättest. Jede Woche hast du ein Ziel erreicht und bist deinem Traum ein Stückchen näher. Du bist praktisch „Mr. Feelgood“! Den psychologischen Aspekt solltest du bei solchen Vorhaben niemals unterschätzen. Wenn du siehst, dass es für dich funktioniert, dann macht es dich glücklich. Warum also ein Glücksgefühl so schnell wie möglich beenden wollen? Resultiere daraus! Das Gewicht zu halten gibt dir kein derartiges Gefühl.

Langsam Abnehmen ist nützlich

Ein sehr netter Nebeneffekt von „Langsam Abnehmen“ ist, dass eine Ernährungsumstellung wie von selbst kommt. Das glaubst du nicht? Ich weiß aber, dass es so ist! Du gewöhnst dich ganz automatisch an eine gesunde Kost und eine ausgewogene Ernährung. Salat verpönst du auf einmal nicht mehr und das Gefühl für die richtigen Lebensmittel begleitet dich ein Leben lang! Wenn du dein Gewicht halten willst und nicht immer „Jo-Jo“ spielen möchtest, dann ist das eine hervorragende Möglichkeit dies zu erlernen. Die Tafel Schokolade stellt dann kein Problem mehr dar, da du sie ganz einfach durch eine leichte Mahlzeit ausgleichen kannst.

Aktivitätslevel und Muskeln spielen zusammen!

Bei einer langsamen Gewichtsreduktion ist es als Anfänger mit einem ausgeklügelten Trainingsplan sogar möglich Muskeln auf zu bauen. Bei einer Diät mit einem sehr großen kalorischen Defizit ist das nur sehr schwer umsetzbar, da dein Aktivitätslevel niedriger ist. Dir fehlt sozusagen die Power für ein anstrengendes und forderndes Training. Es wird viel mehr eine Qual und selbst kleinste Bewegungen ermüden deinen kompletten Körper. Für alle Menschen abseits vom Leistungssport, Bodybuilding und Krafttraining ist der Fakt des Muskelerhalts ebenfalls interessant. Wer möchte schon eine Diät mit den Worten „ich habe Muskeln verloren“ beenden. Wenn du nur noch 60 kg wiegst (als Mann natürlich) und die Einkaufstaschen nicht mal mehr heben kannst, dann weißt du, dass du innerhalb deiner Diät versagt hast.

Diese Punkte sollten gegen eine Radikaldiät und für eine langsame, kontrollierte Ernährungsumstellung sprechen. Ich nenne es nicht gerne „Diät“, da die Menschen damit etwas Negatives verbinden. Dabei ist es durchaus Positiv. Man fühlt sich besser und beschäftigt sich mit seiner Ernährung und der Bewegung. Nur weil die Kalorienbilanz negativ (oder eher nicht ausgeglichen) ist, ist nicht gleich das ganze Vorhaben schlecht…