Arthrose geht jeden etwas an!

Oft denken junge Menschen, dass sie sich um altersbedingte Krankheiten, wie Arthrose, nicht kümmern müssen. Die Realität sieht allerdings anders aus. Wichtig sind frühzeitige Vorkehrungen, besonders dann, wenn schon einmal Verletzungen im Bewegungsapparat aufgetreten sind. Fehlhaltungen oder Verletzungen, wie Bänderrisse, Schulter- oder Meniskusprobleme, haben einen Einfluss auf die menschliche Statik und können zu Fehlbelastungen führen, aus denen sich im Alter eine Arthrose entwickeln kann. Diese Krankheit führt zu erheblichen Bewegungseinschränkungen und Schmerzen. Darum ist es wichtig, frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um diese Krankheit mildern bzw. zu umgehen. Wir stellen diese Krankheit vor und geben Ihnen Tipps, was Sie präventiv dagegen tun können.

Wissenswertes über Arthrose

Bei der Arthrose handelt es sich um eine chronische Gelenkerkrankung durch Abnutzung, die vor allem Menschen mittleren und höheren Alters betrifft. Sie lässt sich bei mehr als 90 Prozent der über 65-jährigen und bei knapp einem Viertel der 34-jähringen nachweisen.

Die Krankheit ist durch einen fortschreitenden Gelenkverschleiß charakterisiert, der über das altersübliche Maß hinausgeht. Sie kann unterschiedliche Ursachen haben, jedoch gleichartige Symptome aufweisen. Im Krankheitsverlauf degeneriert der Gelenkknorpel, in dem sich die Knorpeloberfläche verändert und den Verlust der Knorpelsubstanz zur Folge hat. Die Krankheit betrifft nicht nur den Gelenkknorpel, sondern sie kann das gesamte Gelenk – einschl. Knochen, Bänder, Kapseln und Gelenkinnenhaut – angreifen.

In Deutschland leiden ca. 5 Millionen Menschen an einer Arthrose. Am häufigsten wird sie bei uns im Kniegelenk lokalisiert. Arthrose ist weltweit die häufigste Gelenkerkrankung.

Gelenke

Da es sich bei der Arthrose um eine Gelenkerkrankung handelt, schauen wir uns den Aufbau der Gelenke etwas genauer an.

Gelenke stellen die Verbindungsstellen zwischen den Knochen dar. Wenn wir beispielsweise das Kniegelenk betrachten, haben wir den Oberschenkel- und den Unterschenkelknochen. Die Enden der Knochen werden als Gelenkflächen bezeichnet. Diese sind mit einer Knorpelschicht (Gelenkknorpel) umzogen, der als Stoßdämpfer fungiert und verhindert, dass die Knochen aneinander reiben.

Das gesamte Gelenk ist von der Gelenkkapsel umhüllt, die von innen mit der Gelenkmembran ausgekleidet ist. Das innere der Gelenkkapsel – die Gelenkhöhle – ist mit der Gelenkflüssigkeit gefüllt. Sie wirkt wie ein zusätzlicher Stoßdämpfer und versorgt den Gelenkknorpel mit wichtigen Nährstoffen.

Alle Bestandteile eines Gelenks ermöglichen eine Bewegung ohne Schmerzen.

In Folge einer Arthrose kommt es zu einem fatalen Ungleichgewicht im Gelenk. Die Gelenkflüssigkeit kann die Gelenkknorpel nicht mehr schützen, so dass die Knochen aufeinander reiben, was zu einem Abbau der Knorpelschicht führt.

Ursachen von Arthrose

In den meisten Fällen liegt die Ursache in der altersbedingten Abnahme der Knorpelmasse (primäre Arthrose). Dieser Verschleiß macht sich meistens zwischen dem 50.  und 60. Lebensjahr mit ersten Anzeichen bemerkbar.

Es gibt aber auch andere Ursachen, die als Folge anderer Aspekte auftreten:

Risikofaktoren

  • Übergewicht
  • Überlastung im Beruf (z. B. Fliesenleger)
  • Überlastung im Sport (z. B. im Leistungssport)
  • Falsches Schuhwerk (hohe Absätze)

Verletzungen und Fehlstellungen

  • Knorpelverletzungen
  • Meniskusverletzungen
  • Kapselverletzungen
  • Fehlstellungen nach Knochenbrüchen
  • Bänderrisse
  • Angeborene Fehlstellungen wie X- oder O-Beine

Grunderkrankungen als Ursache von Arthrose

  • Diabetes
  • Gicht
  • Arthritis

Symptome von Arthrose

Typisch bei einer Arthrose sind Gelenkschmerzen. Häufig verstärkt sich der Schmerz bei stärkerer oder ungewohnter Belastung. So sind Schmerzen beim Treppensteigen oder beim Spazierengehen keine Seltenheit.

Typisch für eine Arthrose im Frühstadium ist der sogenannte Anlaufschmerz am Morgen. Die Gelenke fühlen sich steif an. Erst nach einer längeren Zeit lassen die Beschwerden nach.

Im fortgeschrittenen Stadium können Schmerzen dauerhaft auftreten. Außerdem können sich Bewegungseinschränkungen ergeben, die einen erheblichen Einfluss auf die Mobilität und die Lebensqualität haben.

Weitere typische  Arthrose-Symptome sind Wetterfühligkeit des Gelenks oder Schwellungsgefühle.

Symptome von Spezifischen Arthrose-Arten

Arthrose kann in jedem Gelenk auftreten. Die Symptome können daher sehr unterschiedlich ausfallen.

Ellenbogen-Arthrose

  • Steifigkeit des Ellenbogens
  • Einschränkung der Beweglichkeit
  • Starke bewegungsabhängige Schmerzen

Schulter-Arthrose

  • Schmerzen beim Anheben der Arme
  • Druckschmerzen (insbesondere beim Liegen auf der Seite)
  • Zunehmende Einschränkung der Beweglichkeit

Hand- bzw. Finger-Arthrose

  • Bewegungseinschränkungen
  • Missempfindungen
  • Kälteempfindlichkeit

Hüftgelenksarthrose

  • Ermüdungsschmerzen
  • Schweregefühl der Beine (besonders nach Belastung)
  • Schmerzen, die bis in die Leistenregion ausstrahlen

Knie-Arthrose

  • Anlaufschmerz
  • Belastungsschmerz (z. B. beim Treppensteigen)

Sprunggelenk-Arthrose

  • Belastungsschmerz
  • Schwellungsneigung
  • Probleme beim Gehen (Abrollen des Fußes)

Rolle von Vitamin E bei Arthrose

Vitamin E gehört zu den fettlöslichen Vitaminen, das viele positive Effekte auf unsere Gesundheit hat. Es hat folgende Aufgaben:

  • Schutz von Zellen und Gewebe vor freien Radikalen (antioxidative Wirkung)
  • Stärkung des Immunsystems
  • Hemmung von Entzündungsprozessen
  • Hemmung der Bildung von entzündungsfördernden Botenstoffen

Besonders hervorzuheben ist seine antioxidative Wirkung. Antioxidantien sind Substanzen, die unsere Zellen vor sogenannten freien Radikalen schützen, die beispielsweise in Entzündungsprozessen im Körper vermehrt ausgeschüttet werden. Viele Gelenkerkrankungen, wie Arthrose, sind durch Entzündungen in den betroffenen Gelenken gekennzeichnet.

Für Erkrankte ist daher auf eine ausreichende Versorgung mit Vitamin E zu achten, da dieses Vitamin positive Eigenschaften bei Entzündungen aufweist.

Es sorgt für

  • den Schutz der Zellen vor oxidativen Stress (freie Radikale),
  • den Schutz des Gelenkknorpels vor Zerstörung,
  • schmerzlindernde Effekte.

Verschiedene Studien haben ergeben, dass bei Arthrose-Patienten oft ein deutlicher Vitamin E-Mangel in der Gelenkflüssigkeit vorliegt. Experten vermuten, dass der Grund ein vermehrter Verbrauch von Vitamin E im Zusammenhang mit dem Entzündungsprozess ist.

Ernährung als Vorbeugung für Arthrose

Der Aufbau der Knochen- und Knorpelsubstanz in unseren Gelenken hängen sehr stark von der Ernährung ab. Eine gesunde Ernährung wird den Verlauf einer Arthrose positiv beeinflussen. Während gesättigte Fettsäuren, wie sie im Fastfood gehäuft anzutreffen sind, das Erkrankungsrisiko sowie seinen Verlauf negativ beeinflussen.

Eine gesunde Ernährung vermeidet zudem den Aufbau von Fettzellen, denn sie produzieren entzündungsfördernde Stoffe, die in den Gelenken ihre fatale Wirkung entfalten können. Eine ausgewogene und kalorienbewusste Ernährung spielt daher eine wichtige Rolle, wenn es um die Vorbeugung von Arthrose geht. Genießen Sie die Vielfalt der Lebensmittel und verzichten Sie möglichst auf verarbeitete Produkte.

Folgende Tipps für Ihre Ernährung als Zusammenfassung:

  • Reduzieren Sie den Verzehr von Fleisch, Wurst und tierische Fette. Sie fördern Entzündungsprozesse im Körper.
  • Greifen Sie vermehrt auf Obst und Gemüse zurück. Essen Sie eher basisch!
  • Essen Sie häufiger Fisch. Sie sind reich an Omega 3-Fettsäuren.
  • Essen Sie möglichst vielseitig.
  • Seien Sie maßvoll bei Zucker und Salz
  • Trinken Sie ausreichend – möglichst Wasser. Das entgiftet den Körper.
  • Achten Sie auf Frische und eine schonende Zubereitung.

Rolle des Sports

Bewegung ist eine der zentralen Basismaßnahmen, um der Entwicklung von Arthrose entgegenzuwirken. Bewegung sorgt dafür, dass die Gelenkschmiere in den Knorpel einmassiert wird und ihn somit mit den wichtigen Nährstoffen versorgt. Ausschlaggebend dabei ist, dass die Gelenke nicht übermäßig belastet werden. Bei einem gesundheitsorientierten Sport ist dies nicht der Fall. Anders sieht es bei Leistungssport aus.

Auch ein gezielter Aufbau der Muskulatur ist sinnvoll. Die Muskulatur stützt die Gelenke und schützt sie dadurch.

Verletzungen und Fehlhaltungen

Der Aufbau einer ausgeprägten Muskulatur spielt im Zusammenhang mit Verletzungen, die im Laufe eines Lebens auftreten können, eine große Rolle. Jede Verletzung führt dazu, dass der Körper aus dem Ungleichgewicht kommt. Der Körper wird plötzlich anders belastet, wodurch bestimmte Gelenke plötzlich viel stärker als normal belastet werden, als es normal wäre.

Beispielsweise wirkt sich ein instabiles Sprunggelenk infolge eines Bänderrisses nicht nur auf das betroffene Sprunggelenk aus, sondern auch auf die Gelenke darüber. Wenn nach einer Meniskus-OP das Kniegelenk nur noch zu 98 % durchgestreckt werden kann, führt das zu einer übermäßigen Belastung der übrigen körpereigenen Strukturen, da das Gleichgewicht des Körpers durch die fehlenden 2 % empfindlich gestört ist.

Daher ist es nach Verletzungen besonders wichtig, die Muskulatur in einen Zustand zu bringen, die Fehl- und Andersbelastungen aufzufangen.

Dies gilt auch bei Fehlhaltungen, die durch den Beruf oder alltägliche Bewegungsmuster entstanden sind. Richtige sportliche Betätigung und Übungen können die Fehlhaltungen mindern oder sogar auflösen, um den Körper einschließlich der Gelenke zu unterstützen.

Fazit

Ähnlich wie bei der Osteoporose sind bei der Arthrose frühzeitige Maßnahmen erforderlich. Eine akute Arthrose beeinflusst die Lebensqualität enorm, da sie mit starken Schmerzen verbunden ist. Schmerzen zermürben und keiner will sich auf Dauer mit Schmerzmitteln vollpumpen. Das hat wieder andere schwerwiegende Auswirkungen auf unseren Körper.

Zwar gibt es bei der Arthrose Möglichkeiten mit künstlichen Gelenken, aber ist das DIE Lösung? Es ist definitiv eine Möglichkeit, aber nichts ist so gut, wie die eigenen Körperstrukturen. Und genau diese müssen gehegt und gepflegt werden!

Die Kombination aus Sport und Ernährung bilden eine optimale Prophylaxe gegen diese Krankheit. Über die Ernährung können wir die Vitamine und Stoffe zuführen, die den entzündlichen Prozessen im Körper entgegenwirken. Die Bewegung sorgt für gut geschmierte Gelenke. Die durch sportliche Betätigung aufgebaute Muskulatur sorgt für den zusätzlichen Schutz der Gelenke.

Sollten Sie in Ihrem Leben schon einmal eine Verletzung im Bewegungsapparat gehabt haben, sind gezielte sportliche Aktivitäten ein Muss, um Fehlbelastungen zu verhindern. Unterschätzen Sie die Auswirkungen der Verletzungen, wie Bänderrisse, Meniskusschäden und Schulterverletzungen, nicht. Die Auswirkungen der Fehlbelastungen sind schleichend. Sie merken diese erst viele Jahre später, wenn Sie an die Verletzung schon gar nicht mehr denken.

Wenn Sie dazu Fragen zu diesem Thema haben oder  wir Ihnen bei der Umstellung zu einer gesünderen Lebensweise helfen können, kontaktieren Sie uns.