In unserem Blog Abnehmen, aber wie? sind wir bereits auf den Aspekt der Ernährungsbilanz eingegangen und haben erläutert, warum der Arbeitsumsatz die eigentliche Stellschraube für das Abnehmen ist. Bewegung und Ernährung wirken jedoch beim Abnehmen zusammen. Daher beleuchten wir in diesem Blog die Ernährung. Was passiert bei der Nahrungsaufnahme? Diät oder Ernährungsumstellung? Welcher Ansatz ist sinnvoller und zielführender, wenn Sie abnehmen und das Zielgewicht dauerhaft halten möchten?

Ausgangsbasis

Die Hose zwickt, das Oberteil sitzt sehr eng am Körper. Über Nacht scheinen Zwerge im Kleiderschrank aktiv gewesen zu sein und haben die Klamotten enger genäht. Sie stellen fest: Sie müssen was tun! Mehr Sport bzw. Bewegung und bewusste Ernährung! Jeder weiß, dass diese beide Faktoren ineinander greifen. Trotzdem passieren hier – bewusst oder unbewusst – Fehler, die fatale Folgen haben können.

In Zeitschriften und in der Werbung wimmelt es nur von unterschiedlichen Diätansätzen und Wundermitteln, die das Fett nur so schmelzen lassen. Es scheint so, als ob man selbst nichts dafür tun muss, außer diese Mittelchen zu sich zunehmen. Leider ist es nicht so einfach. Dennoch ist das Abnehmen leichter als Sie denken. Das Abnehmen beginnt aber im Kopf!

Nährstoffe und Verwertung

Um die Vorgänge bei einer Gewichtsabnahme zu verstehen, müssen wir uns kurz mit den Nährstoffen, den Muskeln und dem Insulinspiegel beschäftigen.

Wir führen unserm Körper über die Ernährung die entsprechenden Nährstoffe, Vitamine und Mineralstoffe zu, damit er existieren kann. Die Nährstoffe Kohlehydrate, Fette und Eiweiß sind für unseren Körper essentiell. Während Kohlenhydrate und Fette Energielieferanten für Gehirn und Muskeln sind, wird Eiweiß als Baustoff für unsere Muskeln benötigt.

Stellen wir uns die Muskeln als Kraftwerke vor. Im Idealfall haben wir eine große Anzahl von Kraftwerken, die zu jeder Tages- und Nachtzeit Energie verbrennen. Energie kann aus Kohlenhydraten und Fetten gewonnen werden. Stellen wir uns Kohlenhydrate als Papier vor, das bei der Verbrennung sehr schnell Energie liefert. Fette können mit Briketts verglichen werden, die schwer in Gang kommen. Wenn sie aber erst einmal brennen, liefern sie über einen längeren Zeitraum Energie.

Wenn wir also unserem Körper immer nur Kohlenhydrate zuführen, wird er immer zuerst diese Nährstoffe für die Energiegewinnung nutzen. Er geht den Weg des geringsten Widerstandes. Energiegewinnung aus Kohlenhydraten ist einfach, geht schnell, die Energie hält aber auch nicht lange an. Die Energiegewinnung aus Fetten ist komplex, da die Fettmoleküle erst noch aufwendig zerteilt werden müssen, damit diese verstoffwechselt werden können.

Kohlenhydrate sind Zucker, der unseren Blutzuckerspiegel in die Höhe schnellen lässt. Der Körper schüttet Insulin aus, um den Blutzuckerspiegel wieder zu regulieren. Führen wir unserem Körper viele schlechte Kohlenhydrate zu, z. B. Weißmehlprodukte, Süßigkeiten, muss der Körper sehr viel Insulin ausschütten, um den hohen Blutzuckerspiegel schnell zu regulieren. Schlechte Kohlenhydrate sind wie Konfetti, die sofort ins Blut gehen und somit den Blutzuckerspiegel stark in die Höhe schnellen lassen. Die Folge: Der Körper schüttet im Verhältnis sehr viel Insulin aus, um den stark erhöhten Blutzuckerspiegel zu regulieren. Der Blutzuckerspiegel fällt dadurch sehr schnell wieder ab, aber wir bekommen dann auch wieder Hunger.

Vollkornprodukte enthalten komplexe Kohlenhydrate, die den Blutzuckerspiegel nicht so extrem belasten und die Insulinausschüttung gemäßigter ausfallen lässt. Die Achterbahnfahrt mit dem Blutzuckerspiegel findet hier nicht statt.

Ist Insulin im Blut, wird die Fettverbrennung verhindert!

Unter Berücksichtigung dieser Aspekte beleuchten wir nun Diäten und eine Ernährungsumstellung.

Diät

Viele, die abnehmen möchten, machen eine Diät. Was bedeutet das: Bei einer Diät wird über einen gewissen Zeitraum die Ernährung angepasst. Es gibt viele Diäten: Ananas-Diät, Kohlsuppen-Diät, Eier-Diät, FDH, etc. Die Diäten haben eins gemeinsam: Das Ernährungsverhalten wird nur über den entsprechenden Zeitraum durchgehalten. Oft sind die Diäten einseitig, d. h. der Körper wird nicht mit allen benötigten Nährstoffen versorgt.

Was passiert im Körper? Bei einer Gewichtsabnahme ist das oberste Ziel, die Muskelmasse zu erhalten bzw. zu erhöhen. Dafür benötigen wir eine ausreichende Menge an Eiweiß, dem Baustoff der Muskeln. Bei einer Ananas- oder Kohlsuppen-Diät ist es offensichtlich, dass die benötigte Eiweiß-Zufuhr nicht gewährleistet ist. Also wird die Muskulatur bei solchen einseitigen Diäten abgebaut. Resultat: Gewichtsabnahme – soweit so gut. Es ist aber der falsche Weg. Wir reduzieren dadurch unseren Grundumsatz!

Die Muskulatur sind die Kraftwerke in unserem Körper, die Kalorien verbrennen. Stellen Sie sich eine Stadt vor, in der anfangs eine Vielzahl von Kraftwerken zu finden sind. Aufgrund mangelnder Versorgung müssen diese nach und nach geschlossen werden. Am Ende bleibt nur noch eine Handvoll über, die eine ganze Stadt versorgen müssen. Das wird nicht gut gehen. So funktioniert auch unser Körper.

Fallen Sie nach der Diät wieder in Ihre alten Essgewohnheiten zurück, müssen diese wenigen Kraftwerke die vielen Kalorien verbrennen. Die überzähligen Kalorien, die wegen der fehlenden Kraftwerke nicht verbrannt werden können, werden für schlechte Zeiten als Fett eingelagert. Es dauert dann auch nicht lange und Sie haben das Ausgangsgewicht wieder erreicht. Möglicherweise haben sich noch einige weitere Kilos dazugesellt – der sogenannte Jo-Jo-Effekt.

Sie erkennen sicherlich, dass eine Diät nicht der richtige Weg ist, um langfristig abzunehmen und das Gewicht auch zu halten. Kurzfristig kann es ein Weg sein, lästige Kilos loszuwerden.

Ernährungsumstellung

Der gesündeste und erfolgreichste Weg für eine Gewichtsabnahme ist eine Ernährungsumstellung. Es ist wichtig, die alten Ernährungsgewohnheiten kritisch zu hinterfragen und zu ändern. Dies führt sicherlich zu einem Kampf mit dem inneren Schweinehund, der nicht leicht sein wird. Der Schweinehund will sich nicht ändern, der ist faul und hält an alten Gewohnheiten fest. Er wird aber auch feststellen, dass eine Änderung der Gewohnheiten sinnvoll ist. Ihnen wird es auf jeden Fall besser gehen!

Essen Sie zu jeder Mahlzeit Gemüse, morgens vielleicht auch Obst. Dadurch versorgen Sie Ihren Körper mit ausreichend Vital- und Mineralstoffen. Die guten Kohlenhydrate liefern zudem Ballaststoffe, die Ihren Magen füllen und sich positiv auf Ihren Darm auswirken. Gemüse können Sie soviel essen, wie Sie möchten. Jede Mahlzeit sollte zudem eine Eiweißkomponente enthalten, die Ihre Muskeln versorgen und erhalten. Gute Eiweißlieferanten sind Fleisch, Fisch, Quark, Hülsenfrüchte. Wenn dann noch Platz auf Ihrem Teller sein sollte, dann können Sie auf Kohlenhydrate aus Kartoffeln, Reis und Nudeln zurückgreifen. Versuchen Sie aber, diese Kohlenhydrate zu reduzieren.

Wichtig: Essen Sie sich bei jeder Mahlzeit satt! Wenn Sie hungern oder nicht ausreichend Essen, besteht die Gefahr, dass der Griff zu den Süßigkeiten geht bzw. die Zwischenmahlzeiten zu groß werden.

Idealerweise essen Sie drei Mahlzeiten und trinken Sie während der Pausen nur kalorienfreie Getränke. Auf diese Weise kann der Körper die Mahlzeitenpausen für die Fettverbrennung nutzen.

Wenn Sie viele kleine Mahlzeiten zu sich nehmen, hat dies die Auswirkung, dass der Körper immer mit der Verstoffwechselung der Kohlenhydrate beschäftigt ist und sich immer (mehr oder weniger) Insulin zur Blutzuckerregulierung befindet. Die Phasen für die Körperfettverbrennung sind nicht optimiert.

Es gibt jedoch Menschen, die mit drei Mahlzeiten überfordert sind, weil Sie nicht so viel auf einmal essen können. Für diese Menschen sind die mehreren kleinen Mahlzeiten dann jedoch der richtig Weg.

Letztlich geht es bei der Gewichtsreduktion um eine Nahrungsaufnahme, die unter dem benötigten Kalorienbedarf liegt. Es gibt viele unterschiedliche Ernährungsmodelle und nicht DAS EINE RICHTIGE Modell! Jeder muss für sich selbst herausfinden, welche Ernährungsweise zu einem passt und mit der man zurecht kommt.

Alle sinnvollen Methoden im Bereich der gesunden Ernährungsumstellung haben jedoch gemeinsam, dass sie die Arbeitsweise des Körpers für sich nutzen und die Ernährung darauf aufbauen. Es ist eigentlich ganz einfach, man muss die Prozesse im Körper nur kennen und für sich nutzen.

Wichtig bei einer Ernährungsumstellung: Brechen Sie nichts übers Knie! Vielleicht können Sie von einem zum nächsten Tag, Ihre Ernährung komplett umstellen. Möglicherweise fällt es Ihnen aber auch leichter, wenn Sie nach und nach Ihre Gewohnheiten umstellen. Finden Sie IHREN Weg und verlieren Sie IHR ZIEL nicht aus den Augen!

Wir helfen Ihnen gerne dabei! Kontaktieren Sie uns!